Boeing: CEO bestätigt Abgang des Top-Lobbyisten Ziad Ojakli
Der Flugzeughersteller Boeing verliert seinen einflussreichen Cheflobbyisten. CEO Kelly Ortberg informierte die Mitarbeiter über den sofortigen Abgang von Ziad
Ziad Ojakli, Leiter der Regierungsbeziehungen bei Boeing, verlässt das Unternehmen mit sofortiger Wirkung. Dies geht aus einer internen E-Mail von CEO Kelly Ortberg hervor, wie «Reuters» berichtet.
Bill McSherry, bisher für staatliche und lokale Regierungsgeschäfte zuständig, übernimmt vorübergehend Ojaklis Aufgaben. Laut «Bloomberg» sucht Boeing bereits nach einem dauerhaften Nachfolger für die wichtige Position.
Hintergründe des Abgangs
Die genauen Gründe für Ojaklis Ausscheiden sind nicht bekannt. «Politico» vermutet jedoch Meinungsverschiedenheiten mit CEO Ortberg über die Lobbying-Strategie.
Der Flugzeughersteller selbst äussert sich nicht zu den Hintergründen.
Ojakli ist bereits der vierte hochrangige Manager, der seit Ortbergs Amtsantritt im August das Unternehmen verlässt. Der neue CEO arbeitet an einer Neuausrichtung des krisengeplagten Flugzeugbauers.
Boeing steht seit dem Zwischenfall mit einer Alaska Airlines Maschine im Januar unter verstärktem öffentlichen und politischen Druck. Laut «Yahoo Finance» musste sich das Unternehmen mehrfach Anhörungen im US-Kongress stellen.
Auswirkungen auf Boeing
Der Abgang des Top-Lobbyisten kommt für Boeing zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Das Unternehmen ist auf gute Beziehungen zur US-Regierung angewiesen, da es ein wichtiger Verteidigungslieferant ist.
CEO Ortberg bemüht sich, die Beziehungen zur US-Luftfahrtbehörde FAA und zum Kongress zu verbessern. Wie «Bloomberg» berichtet, traf er sich diese Woche erneut mit FAA-Chef Mike Whitaker in Seattle.
Gleichzeitig plant der Flugzeughersteller einen massiven Stellenabbau. Laut «Benzinga» sollen rund 17'000 Stellen oder 10 Prozent der weltweiten Belegschaft wegfallen. Die Aktie des Unternehmens ist seit Jahresbeginn um 39 Prozent gefallen.