Cannabis: US-Industrie vermarktet Droge als Süssigkeiten
Die Hanfindustrie in den USA vermarktet Cannabis als bunte Süssigkeiten. Forschende warnen vor den Folgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Cannabisindustrie versucht junge Menschen mit Süssigkeiten anzulocken.
- Forschende warnen vor höheren Abhängigkeitsraten und gesundheitlichen Schäden.
Cannabis in Süssigkeitenform – bunt verpackt, mit verspielten Cartoons bedruckt: Die Hanfindustrie in den USA versucht alles, um junge Konsumentinnen und Konsumenten anzusprechen.
Die «Daily Mail» berichtet, dass Teenager durch die bunten Verpackungen angelockt würden. Forschende würden sich Sorgen um höhere Abhängigkeitsraten, vermehrtes Auftreten von Psychosen oder Schulabbrüche machen.
Das Upstate New York Poison Center warnt am Dienstag vor einem drastischen Anstieg von Notfällen in Zusammenhang mit Cannabis-Konsum. So seien zwischen 2019 und 2022 fast sechsmal mehr Anrufe wegen Kindern und Jugendlichen, die Cannabis-Produkte gegessen hatten, eingegangen.
Grund dafür seien «leichter verfügbare» Produkte mit «verlockenden Verpackungen», die Junge dazu verleiten, sie zu probieren, sagt Dr. Vince Calleo, Leiter des Zentrums, zur Zeitung. Auch Schaufenster und Lieferwägen seien oft ähnlich ansprechend dekoriert.
Studie warnt vor «potenzieller Explosion» des Cannabiskonsums
Im Rahmen einer Studie warnten Forschende der Columbia University vor einer «potenziellen Explosion» des Cannabis-Konsums bei Kindern und Jugendlichen. Allein bei den High-School-Schülern erhöhte sich der Anteil der Kiffer von 5 auf 14 Prozent zwischen 2017 und 2019.
Sie sind beunruhigt über die unzureichende Aufsicht über den Markt. Denn: Für die Industrie bestehen nicht dieselben Beschränkungen wie bei der Tabak- oder Alkoholwerbung.
Der Verkauf von Cannabis ist in den USA ein riesiges Geschäft. Das Forschungsunternehmen BDSA geht davon aus, dass der Umsatz mit legalem Cannabis dieses Jahr bei 30 Milliarden Dollar liegen könnte.