Coronavirus: Erster bekannter US-Fall von wiederholter Infektion
Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler in den USA meldet den ersten bestätigen Fall einer Zweitinfektion.
- Ein 25-Jähriger hat sich demnach zwei Mal mit dem Coronavirus infiziert.
- Es handle sich jedoch um zwei verschiedene Varianten von Sars-CoV-2.
Wissenschaftler haben einer Studie zufolge eine erneute Corona-Infektion eines bereits seit längerem genesenen Patienten in den USA nachgewiesen. Dies zeige, dass die Immunität nach einer Infektion nicht absolut sei und Mehrfachansteckungen möglich seien.
Zudem sei die zweite Erkrankung des Patienten schwerer ausgefallen als die erste. Es sei aber unklar, inwieweit daraus generelle Schlussfolgerungen gezogen werden könnten.
WHO geht bei Zweitinfektionen von Einzelfällen aus
Die Studie von Forschern um Richard Tillett von der Universität Nevada wurde beim Magazin «The Lancet» eingereicht. Sie wurde bislang aber noch nicht unabhängig geprüft und veröffentlicht. Der Fall schien die erste nachgewiesene Zweifach-Infektion in den USA darzustellen.
Zuletzt hatten bereits Forscher in Hongkong, Belgien und den Niederlanden von dokumentierten Fällen erneuter Infektionen berichtet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass es sich dabei um Einzelfälle handelt. Unklar bleibt, wie lange die Immunität nach einer Ansteckung anhält. Und wie deren Dauer mit der Schwere des Krankheitsverlaufs zusammenhängt.
Beim Fall im US-Bundesstaat Nevada handelt es sich um einen 25-Jährigen, der erstmals Mitte April positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Die Person hatte demnach Erkältungssymptome und Durchfall. Nach der Genesung fielen bei dem Patienten im Mai zwei Coronavirus-Tests negativ aus.
Am 31. Mai suchte der Patient allerdings wegen Symptomen wie Fieber, Kopfweh und Husten ärztliche Hilfe. Nach einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs wurde die Person wieder entlassen.
Fünf Tage später wurde der Patient in eine Notaufnahme gebracht und musste beatmet werden. Dort fiel ein Corona-Tests Anfang Juni erneut positiv aus.
Zwei verschiedene Varianten des Coronavirus
Erbgutuntersuchungen hätten gezeigt, dass es sich bei der ersten und der zweiten Infektion um verschiedene Varianten von Sars-CoV-2 gehandelt habe. Dies erklärten die Forscher. Das spreche gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion.
Die Forscher machten deutlich, dass von dem Einzelfall nicht zwangsläufig allgemeine Schlussfolgerungen gewonnen werden könnten. «Dies könnte ein seltener Fall sein», schrieben sie in dem am Donnerstag eingereichten Artikel.
Forscher gehen bislang davon aus, dass eine durchgemachte Corona-Infektion zumindest zeitweise Schutz vor einer erneuten Ansteckung verleihen dürfte.