Coronavirus: Florida und Texas verbieten Maskenpflicht
In den Südstaaten der USA breitet sich das Coronavirus rasant aus. Trotzdem wollen zwei Gouverneure keine Maskenpflicht einführen – es gilt sogar ein Verbot.
Das Wichtigste in Kürze
- In Florida und Texas steigen die Corona-Infektionszahlen seit Wochen rasant an.
- Zum Teil müssen Operationen wegen den überlasteten Intensivstationen verschoben werden.
- Trotzdem bekämpfen die Gouverneure der beiden Staaten Auflagen wie eine Maskenpflicht.
In den USA hat die Delta-Variante des Coronavirus die Überhand gewonnen: Pro Tag gibt es wieder rund 100'000 Neuansteckungen.
Besonders dramatisch ist die Lage in den Südstaaten des Landes. Jede dritte Neuinfektion wird in Florida und Texas registriert. Doch während anderswo die Massnahmen verschärft werden, verbieten die zwei republikanischen Gouverneure Masken und Kontrollen.
Coronavirus: Verbot der Maskenpflicht in Florida und Texas
Das, obwohl die Infektionszahlen mit dem Coronavirus in den beiden Südstaaten immer wie mehr steigen. Beim Sender «ABC» sagte ein Arzt aus Texas sogar, die Gegend gleiche einem Kriegsgebiet. Die Spitäler würden mit der Behandlung der schwer erkrankten Covid-Patienten einfach nicht mehr hinterherkommen.
Doch Gouverneur Greg Abbott handelt nicht, indem er die Bürger dazu auffordert, sich impfen zu lassen oder Masken zu tragen. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, werden die Spitäler stattdessen ermuntert, möglichst viele Menschen mit weniger bedrohlichen Erkrankungen vorübergehend nicht zu behandeln.
Letzte Woche hat Abbott sogar allen öffentlichen Einrichtungen von Behörden bis Schulen verboten, Impfungen von ihren Mitarbeitern zu verlangen. Zudem ist es lokalen Behörden in Städten und Ortschaften verboten, Masken amtlich vorzuschreiben.
Ganz ähnlich geht Ron DeSantis in Florida vor: Der konservative Gouverneur droht dem Personal an Schulen sogar mit finanziellen Konsequenzen, sollte die jeweilige Schule eine Maskenpflicht verhängen.
Joe Biden: «Steht uns wenigstens nicht im Weg»
US-Präsident Joe Biden zeigt sich über das Verhalten der Südstaaten zunehmend verärgert. Konkret nach Abbott und DeSantis befragt, sagte er kürzlich: «Ich sage diesen Gouverneuren: Bitte helft. Aber wenn ihr nicht helft, dann steht uns wenigstens nicht im Weg.»
Doch im Gegensatz zu anderen Staaten beharren Abbott und DeSantis auf ihren Verboten. In Arkansas, wo es laut Angaben des dortigen Gouverneurs Asa Hutchinson lediglich acht freie Intensivstationen gibt, gilt wieder eine Maskenpflicht. Auch Hutchinson hatte eine Maskenpflicht untersagt, mittlerweile aber eingeräumt, dass dies ein Fehler gewesen sei.
Davon ist man in Florida und Texas weit entfernt. Geht es nach Abbott und DeSantis, müssen Schutzmassnahmen individuelle Entscheidungen bleiben, die nicht von der Regierung vorgeschrieben werden dürfen.
Doch Anfang dieser Woche erhielt Greg Abbot doch Gegenwind für sein Verbot der Maskenpflicht: Ein Richter in Dallas hat nämlich entschieden, das Verbot per einstweiliger Verfügung auszusetzen. Abbott hat dies bis jetzt noch nicht kommentiert.