Darum ist der Washington-Flughafen so gefährlich
Der Washingtoner Flughafen arbeitet an seiner Kapazitätsgrenze, Politiker warnten seit Langem. Auch Sicherheitsvorkehrungen und Helikopter erschweren die Lage.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Unglück in Washington gerät die Lage um den Flughafen in den Fokus.
- Er arbeitet an der Kapazitätsgrenze, teilweise gibt es Starts im Minutentakt.
- Sperrzonen und häufige Helikopterflüge erschweren die Situation für Piloten.
Von Wichita (Kansas) flog ein Passagierflieger nach Washington und kollidierte dort kurz vor dem Flughafen mit einem Militärhelikopter. Alle 67 Personen starben. Das Unglück wirft ein Licht auf die Lage am Ronald Reagan Washington National Airport.
Dieser liegt nur rund 15 Autominute vom Stadtzentrum entfernt. Das Pentagon ist zwei Kilometer Luftlinie entfernt, das Weisse Haus vier Kilometer. Und genau da liegt das Problem.
Der Flughafen gehört zu den 25 grössten der USA, obwohl er praktisch nur für Inlandflüge genutzt wird. Teilweise starten und landen Flugzeuge im Minutentakt. Wegen der Wichtigkeit der Hauptstadt der USA wächst das Volumen Jahr für Jahr. Schon seit einiger Zeit äussern sich Politiker deswegen besorgt.
Hinzu kommen die enormen Sicherheitsvorkehrungen rund um und über Washington. So gibt es viele Bereiche, die für zivile Flugzeuge gesperrt sind. Für diese bleibt deshalb nur ein schmaler Korridor. Ankommende Flieger müssen einen grossen Bogen machen, abfliegende gleich nach dem Start eine enge Rechtskurve.
Acht Beinahe-Crashs in einem Jahr
Zudem ist auch das Militär im Luftraum von Washington sehr aktiv. Regelmässig sind Militärhelikopter am Himmel zu sehen. Laut einem Bericht von 2021 gab es in drei Jahren 88'000 Helikopterflüge im Umkreis von 50 Kilometer um den Flughafen.
Die Folge dieser Faktoren sind viele brenzlige Situationen über dem Flughafen: 2024 erfasste die US-Luftfahrtverwaltung FAA laut der «New York Times» acht Fast-Zusammenstösse.