Deutscher Astronaut Maurer: «Nächsten Updates aus dem Orbit»
Das Wichtigste in Kürze
- Wenige Stunden vor seinem geplanten Start zur Internationalen Raumstation ISS hat sich der deutsche Astronaut Matthias Maurer via Kurznachrichtendienst Twitter vorübergehend von der Erde verabschiedet.
«Unser Drache hat lange genug gewartet», schrieb Maurer am Dienstag - in Anspielung auf die vielen bisherigen Verschiebungen des Starts des «Crew Dragon», mit dem Maurer und seine drei Nasa-Kollegen zur ISS fliegen sollen. «Die nächsten Updates kommen aus dem Orbit!» Bei dem französischen Kollegen Thomas Pesquet, der Anfang der Woche von der ISS zurückgekommen war, bedankte sich Maurer für die Unterstützung - und «für die Vorbereitung meines Bettes».
Der bereits mehrfach verschobene Start war für 3.03 Uhr MEZ am Donnerstag (21.03 Uhr am Mittwoch Ortszeit) geplant. Die Crew sei «gesund und aufgeregt und bereit für den Start» und das Wetter sehe gut aus, hatte die Nasa bei einer letzten Pressekonferenz vor dem geplanten Start mitgeteilt. Nur einige durchziehende Regenschauer bereiteten am Weltraumbahnhof Cape Canaveral an der Ostküste Floridas zuletzt Sorge.
Start verschoben
Zum traditionellen Abschiedsessen habe es am Dienstag ein asiatisches Menü gegeben, teilte Maurer ebenfalls per Twitter mit. Unter anderem standen demnach Papaya-Salat und verschiedene Currys auf dem Speiseplan. Zu den weiteren Traditionen vor dem Start gehören Maurer zufolge ein Kartenspiel des leitenden Astronauten der Crew mit dem Leiter des Nasa-Astronautenbüro, bis der Astronaut gewinnt, und Unterschriften der Astronauten an einer Wand im Versorgungsturm vor dem Betreten der «Crew Dragon»-Kapsel.
Mit Maurer soll erstmals seit drei Jahren wieder ein deutscher Astronaut ins All fliegen. Gemeinsam mit den Nasa-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron soll der 51-jährige Saarländer von Cape Canaveral aus zur ISS starten. Transportiert werden sollen die vier Astronauten von einem «Crew Dragon» der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk. Wegen schlechter Wetterbedingungen, einem «kleineren medizinischen Problem» bei einem der Crew-Mitglieder und der Rückholung der Crew um Pesquet von der ISS war der eigentlich bereits für das letzte Oktober-Wochenende geplante Start zuvor mehrfach verschoben worden.
Maurer wäre mit dem Flug der zwölfte Deutsche im All, der vierte auf der ISS und der erste, der mit einem «Crew Dragon» dorthin geflogen ist. Auf der ISS soll der Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) in rund 400 Kilometern Höhe etwa sechs Monate lang zahlreiche Experimente durchführen und wohl auch einen Ausseneinsatz absolvieren. Zuletzt war 2018 mit Alexander Gerst ein deutscher Esa-Astronaut im All gewesen.