Die First Lady wird 50 - Melanias Einfluss hinter den Kulissen

US-Präsident Donald Trump befindet sich mitten im Wahlkampf, und der macht auch vor First Lady Melanias Geburtstag nicht halt: Trump wolle seine Ehefrau mit einer riesigen Glückwunschkarte mit einer Million Unterschriften «überraschen», heisst es in einer Massen-Rundmail seines Wahlkampfteams. Welche Geschenke Trump für den runden Geburtstag seiner Ehefrau sonst in petto hat, ist nicht bekannt. An diesem Sonntag wird Melania Trump 50 Jahre alt.

Das Alter sieht man dem früheren Model nicht an. Geboren wurde Melania Trump als Melanija Knavsin in Slowenien, 1996 zog sie in Donald Trumps Heimatstadt New York. Dort arbeitete sie mit bekannten Fotografen und landete auf den Titelseiten von Magazinen wie «Harper's Bazar», «Vanity Fair» oder «GQ». Ihren 23 Jahre älterer Ehemann lernte sie 1998 auf in New York kennen und 2005 heirateten sie in Palm-Beach (Florida).

2006 kam der gemeinsame Sohn Barron zur Welt, im selben Jahr wurde Melania US-Staatsbürgerin. Während ihr Ehemann mit seinem unkonventionellen, oft brachialen Politikstil die weltweiten Schlagzeilen beherrscht, bleibt Melania Trump im Hintergrund. Als First Lady ist sie viel weniger präsent als etwa ihre Vorgängerin Michelle Obama. Inzwischen tritt Melania häufiger in der Öffentlichkeit, ihre Persönlichkeit ist aber weitgehend ein Rätsel, Interviews mit ihr sind selten.

Melania Trump absolviert Pflichttermine, wenn sie etwa die weihnachtliche Dekoration im Weissen Haus präsentiert. Doch sie setzt auch darüber hinaus Akzente - die wirken können, als konterkarierten sie das, wofür Donald Trump steht. Das Herzensprojekt der First Lady ist die «Be Best»-Initiative, die sich um das Wohl von Kindern kümmert.

Bekannt ist, dass Melania Trump Front gegen die Null-Toleranz-Politik ihres Mannes bei illegaler Einwanderung machte. Diese führte zur Trennung von Kindern von ihren Eltern an der Grenze zu Mexiko. Im Sommer 2018 kam es zu dramatischen Szenen in den USA, als kleine Kinder alleine in Sammellager gesperrt wurden. Die First Lady reiste an die Grenze, um sich selber ein Bild zu machen.

Dem Sender ABC sagte Melania Trump bei einer Afrika-Reise im Herbst 2018 in einem seltenen Interview: «Es war herzzerreissend, und ich reagierte mit meiner eigenen Stimme. Ich sagte es ihm zu Hause, und ich sagte ihm, dass ich finde, dass das nicht hinnehmbar ist.» Trump beendete die umstrittene Praxis.

Dass Melania hinter den Kulissen erheblichen Einfluss ausübt, zu diesem Schluss kommt auch die CNN-Journalistin Kate Bennett. Sie veröffentlichte Ende vergangenen Jahres die nicht autorisierte First-Lady-Biografie «Free, Melania». «Sie ist die einzige, die ihm offen sagen kann, was sie denkt», schrieb Bennett. «Sie ist die einzige, die ihm Ratschläge und Meinungen sagen kann, die seinen entgegenlaufen, und das auch tut.»