Donald Trump droht Europäischer Union mit Importzöllen auf Autos
Donald Trump geplanter Pauschal-Zoll für Stahl- und Aluminiumimporte stösst auch daheim auf Kritik. Experten warnen, dass er damit auch seine eigene Wirtschaft treffen könnte. Aber das beirrt den US-Präsidenten nicht. Im Gegenteil: Er legt nochmals nach.
US-Präsident Donald Trump hat der Europäischen Union im Extremfall mit Importzöllen auf europäische Autos gedroht. Wenn die Europäer als Antwort auf die von ihm angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium nun auch ihre «schon massiven» Zölle für US-Unternehmen weiter anheben würden, dann «werden wir einfach eine Steuer auf ihre Fahrzeuge erheben, die frei in unser Land strömen», schrieb Trump am Samstag auf Twitter.
Zuvor hatte bereits Trumps Ankündigung von Strafzöllen auf Stahlimporte aus dem Ausland zu einer heftigen Diskussion über den wirtschaftlichen Sinn der Massnahme geführt. Volkswirte und Wirtschaftsführer meldeten sich in den USA zu Wort und erklärten, die Zölle könnten zum Bumerang für die «America-First»-Agenda des US-Präsidenten werden. International hagelte es schwere Kritik. Die EU und zahlreiche Wirtschaftsnationen wie Brasilien und Kanada kündigten Vergeltungsmassnahmen an.
Setzt Trump diese Drohung um, wären vor allem die grossen deutschen Automobilunternehmen betroffen. Die Verkäufe der deutschen Autobauer in den USA hatten 2017 nach Angaben des Branchenverbandes VDA in der Summe um etwa ein Prozent auf 1,35 Millionen Neuwagen zugelegt. Der damalige VDA-Chef Matthias Wissmann hatte betont, er erwarte, «dass wir unseren Marktanteil auch im Jahr 2018 weiter steigern können».
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Donald Trump droht der EU mit Importzöllen auf Autos.
- Dies kann als Reaktion auf die von der EU eingeführten Zölle für US-Unternehmen gesehen werden.
- Trumps Auto-Importzölle könnte sich auf die US-Wirtschaft negativ auswirken.
Trump warf der EU nun zugleich vor, den Verkauf amerikanischer Autos in Europa unmöglich zu machen. «Grosses Handelsungleichgewicht!» schrieb er. In einem weiteren Tweet beklagte der Republikaner das jährliche US-Handelsdefizit von 800 Milliarden Dollar, das die USA ihren «sehr dummen» Handelsverträgen und ihrer Handelspolitik verdankten. «Unsere Jobs und unser Wohlstand werden anderen Ländern gegeben, die uns seit Jahren ausgenutzt haben. Sie lachen darüber, was für Dummköpfe unsere Führungspersonen gewesen sind. Das hört auf!»