Hat es der Secret Service versäumt, Donald Trump bei seiner Kundgebung ausreichend zu schützen? Ein neues Video gibt zusätzliche Rätsel auf.
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In einem neuen Video ist zu sehen, wie Passanten die Polizei auf den Attentäter aufmerksam machen. Trotzdem kann er noch schiessen. - Screenshot BBC

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Kundgebung am Samstag schoss ein 20-Jähriger auf Donald Trump.
  • Im Zentrum der Kritik steht nun der Secret Service.
  • Die Agenten hätten versagt, den Ex-US-Präsidenten ausreichend zu schützen.
  • Ein neues Video soll zeigen, wie Trump-Anhänger die Polizei vor dem Attentäter warnen.
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Kostete ein Fehler des amerikanischen Secret Service Donald Trump am Samstag fast das Leben? Am Tag nach dem Attentat stehen die Geheimdienst-Agenten sowie die Polizei im Zentrum der Kritik. Darüber berichten mehrere US-Medien, unter anderem die «New York Post».

Prominente Anhänger des Ex-US-Präsidenten melden sich zu Wort. So stellt sich für viele die Frage: Warum wurde der Attentäter, Thomas Matthew Crooks (†20), nicht vor seinem Anschlagsversuch neutralisiert?

Zahlreiche Zeugen hatten den Mann auf dem Dach, rund 130 Meter von Donald Trump entfernt, nämlich bemerkt. Laut ihnen, war seine Absicht, Trump zu erschiessen, offensichtlich.

Dennoch nahm Crooks erstmals ungestört seine Position auf einem Flachdach nahe dem Veranstaltungsort ein. Wo er dann sein halbautomatisches Gewehr vom Typ AR-15 vorbereitete.

Ein neues Video der «BBC» sorgt nun für zusätzliche Kritik an der Arbeit der Sicherheits-Leute. Nach dem Attentats-Alarm der Zivilisten stieg ein Polizist zwar eine Leiter hinauf, um nachzusehen. Aber als er oben auf den Attentäter antraf, zog er sich zurück.

Kurz darauf eröffnete Crooks das Feuer.

Donald Trump entkam nur knapp einem Mordanschlag. - X@Mrgunsngear

Donald Trump: Schüsse wegen «blindem Fleck»?

Wie die «Bild» zuvor berichtete, sorgte auch ein «blinder Fleck» dafür, dass Crooks von den Scharfschützen unbemerkt blieb.

Die Scharfschützen vor Ort waren links und rechts hinter der Bühne positioniert. Von hier hatten sie gute Sicht auf die Menge vor Donald Trump. Aber nicht auf das Flachdach.

Während Crooks von einem Baum und einem Dach versteckt war, hatte er Donald Trump perfekt im Visier.

Donald Trump
Trump wurde am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung angeschossen.
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Unklar ist, wie der Geheimdienst es dazu hätte kommen lassen können.
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Sie räumen vor allem der örtlichen Polizei die Schuld in die Schuhe.

Nachdem Zeugen die Scharfschützen warnten, zeigten diese sich sichtlich gestresst. Sie richteten ihre Gewehre in Richtung der alarmierenden Zuschauer und versuchten vergeblich, die Gefahr zu erkennen. Kurz darauf fielen erst drei Schüsse, dann fünf weitere – einer traf Trump am Ohr.

Am Ende des schnellen Feuergefechts erwiderte das zweite Scharfschützen-Team das Feuer. Ein dumpfer Schuss ertönte und traf den Attentäter tödlich am Kopf.

Mündungsfeuer durch das Laubwerk erkannt

Möglicherweise hat einer der Scharfschützen das Mündungsfeuer des Angreifers durch das Laubwerk des Baumes erkannt und zurückgefeuert. Der Open-Source-Analyst Oliver Alexander bestätigte: «In Anbetracht der Lage scheint nur das südliche Team nicht vollständig durch einen Baum behindert worden zu sein».

Hätte sich der Schütze drei Meter weiter östlich befunden, wären auch sie behindert worden. Für Bob Brooks vom Trump-nahen Sender Newsmax unerklärlich. «Wie kann es sein, dass ein 20-Jähriger den Secret Service austrickst?», schreibt er auf X.

Hat das gescheiterte Mord-Attentat auf Donald Trump Folgen für das US-Präsidentschaftsrennen?

Schuld an der ganzen Situation gibt der Secret Service der örtlichen Polizei, berichtet «New York Post». Diese sei mit der Sicherung von Grundstücken rund um Trumps Kundgebung beauftragt worden. Einschliesslich des Flachdachs, auf dem Crooks seine Position einnahm. Es war ausserhalb des Umkreises, den die Agenten zu schützen hatten, sagen sie.

Der Geheimdienst war – ihrer Meinung nach – lediglich dafür zuständig, das Gelände abzusichern.

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