Donald Trump: Ist sein Präsidentenamt wirklich ein Verlustgeschäft?

Brendan Bühler
Brendan Bühler

USA,

Der US-Präsident Donald Trump moniert, sein Präsidialamt sei ein Verlustgeschäft für ihn. Doch rechnet man nach, zeichnet sich ein leicht anderes Bild.

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump an einer Pressekonferenz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump beklagt sich, dass er wegen seines Amts Geld verloren habe.
  • Seine Zahlen schwanken, doch Beobachter sagen: Er hatte nie soviel Geld.
  • Jedoch steht seine Organisation tatsächlich nicht so gut da.

US-Präsident Donald Trump richtet gern mit der grossen Kelle an. Anfangs Woche verkündete Donald Trump, sein Amt als Präsident habe ihn «zwei bis fünf Milliarden Dollar» gekostet. Hätte er einfach «normal» weitergearbeitet, ginge es ihm heute besser.

Zur Klage kam es während einer Kabinettssitzung. Doch es ist nicht das erste Mal, dass sich der «Selfmade-Millionär» über seinen Verlust beklagt. Mal waren es fünf Milliarden, mal drei bis fünf Milliarden. Nur eines scheint klar: Der US-Präsident opfert sich nach eigenen Angaben für sein Volk auf.

Donald Trump Tower
Der Trump-Tower in New York. - Keystone

Doch kann das überhaupt sein, dass der mächtigste Mann der USA so einen grossen Verlust schreibt? Glaubt man dem Wirtschaftsmagazin «Forbes», ist die Antwort – kurz und knackig – nein.

Noch nie 5 Milliarden besessen

Denn: Laut dem Wirtschaftsmagazin war Trumps Vermögen niemals so hoch. «Forbes» schreibt: «Das ist mehr, als er jemals wert war.» Doch eigentlich ist sein genaues Vermögen unbekannt.

Der US-Präsident weigert sich vehement, seine Steuererklärung offen zulegen. Auch die Trump Organization, die Holding des Präsidenten, veröffentlicht keine Zahlen. Die Demokraten wollen dies aber ändern und eine Offenlegung vor Gericht erzwingen.

Trump
Donald Trump kehrt zum Weissen Haus zurück. - Keystone

Doch wie der «Spiegel» schreibt, ist Trumps Firmennetz ein einziger Interessenskonflikt. Das ganze Unternehmensnetz ist laut dem deutschen Magazin ein einziges Wirrwarr aus Tarnfirmen, Immobilien, Lizenzen und Investments.

Der grösste Posten bei den Aktiven sind bei der Trump Organization Luxusimmobilien, Luxushotels, Golfklubs und Golfplätze, eine TV-Produktionsfirma und Merchandising. Die Posten sind rund um den Globus verteilt.

Donald Trump profitiert von Amt

Der Präsident nutzt gerne seine eigenen Liegenschaften. Laut der Rechnung einer Watchdog-Gruppe haben Regierungsvertreter inklusive Donald Trump Liegenschaften des Präsidenten beinahe 1500 Mal besucht. Das ganze natürlich nicht für lau.

Wenn also der Secret Service in einem Trump-Hotel absteigt, macht der US-Präsident ein gutes Geschäft. Zwar gab der US-Präsident die Führung des Konzerns an seine Söhne ab, er ist aber weiterhin Inhaber.

Mar-a-Lago
Das Hotel Mar-a-Lago von Donald Trump war schon oft im Einsatz. - Keystone

Dennoch ist es möglich, dass die Präsidentschaft Trump finanziell schadet. Laut «Forbes» sank das Nettobetriebseinkommen seines gesamten Konzerns von 2015 bis Ende 2017 um 27 Prozent. Gerade wegen der Polarisierung um Trump.

Hotels, die seinen Namen lizenziert hatten, lösten sich von der Franchise. Der Trump-Tower in Manhattan soll überhaupt nicht mehr begehrt sein. Das Resort Mar-a-Lago wird vermehrt vermieden – wegen Trumps Auftreten.

Das Magazin «Forbes» bilanziert: «Trumps Präsidentschaft bleibt ein Nettoverlustgeschäft für ihn.» Doch 5 Milliarden Verlust sind dann doch etwas hoch gegriffen.

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