Donald Trump kündigt Stahl-Zölle an: Schwere Verwerfungen im Welthandel
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump kündigt flächedeckende Strafzölle für Stahl und Aluminium an.
- Die EU und das Nachbarland Kanada reagierten empört.
- Laut dem Handelsexperten Bernd Lange will sich die USA isolieren.
Nach der Ankündigung von flächendeckenden Strafzöllen für Stahl und Aluminium durch US-Präsident Donald Trump bahnt sich eine schwere internationale Handelsauseinandersetzung an. Trump will die heimische Stahlindustrie mit Strafzöllen auf alle Stahlimporte in Höhe von 25 Prozent abschirmen.
Die EU reagierte prompt und kündigte umgehend Vergeltungsmassnahmen an. «Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie unsere Industrie durch unfaire Massnahmen getroffen wird, die Tausende europäische Arbeitsplätze gefährden», sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Donnerstagabend in Brüssel.
Vergeltungsmassnahmen
Auch das Nachbarland Kanada, mit den USA eigentlich im Freihandelsabkommen Nafta verbunden, reagierte schwer verstimmt.
Neue Jobs und pulsierende Unternehmen
Mit seinen Massnahmen will Trump die schwächelnde heimische Industrie wieder aufpäppeln. «Wir werden neue Jobs bekommen und pulsierende Unternehmen», sagte Trump unter dem Beifall eingeladener US-Unternehmer im Weissen Haus.
«Die USA bauen eine Zollschranke auf, mit der sie sich gegen Stahlimporte aus aller Welt abschotten. Diese Massnahme verstösst eindeutig gegen Regeln der Welthandelsorganisation WTO», sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff.
Handelskonflikt
Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, kritisierte die Haltung der US-Regierung. «Trump riskiert weltweite Handelskonflikte und eine Spirale des Protektionismus, die am Ende auch amerikanische Jobs kosten werden», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Die US-Stahlindustrie liegt derzeit nur bei 73 Prozent Auslastung und soll mit Hilfe der Zölle auf 80 Prozent gebracht werden.