Der Iran verurteilt die neuen Sanktionen aus den USA. Sie würden zeigen, dass die Verhandlungsangebote von Donald Trump «betrügerisch» gewesen seien.
Donald Trump
Irans Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei. Das Land kritisiert die Sanktionen von Donald Trump scharf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran bezeichnet die US-Sanktionen gegen das Land als Verstoss gegen Vorschriften.
  • Ausserdem seien die Verhandlungsangebote von Präsident Trump «leer» und «betrügerisch».
  • Der Iran fordert die Aufhebung der verhängten Sanktionen.
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Der Iran hat die neuen US-Sanktionen gegen einen iranischen Petrochemie-Konzern als Beleg für die Unglaubwürdigkeit der amerikanischen Gesprächsangebote gewertet.

«Die jüngsten US-Sanktionen sind erneut ein klarer Verstoss gegen internationale Vorschriften und eine Bestätigung des amerikanischen Wirtschaftsterrorismus», sagte Aussenamtssprecher Abbas Mussawi am Samstag.

Sie zeigten, dass die Verhandlungsangebote des US-Präsidenten Donald Trump «absurd, leer und betrügerisch» seien. Das sagte der Sprecher laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

Sanktionen von Donald Trump stürzen Iran in Krise

Das US-Finanzministerium hatte am Freitag Sanktionen gegen den Petrochemie-Konzern PGPIC und dessen Tochterunternehmen verhängt, weil sie Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden haben sollen.

Wegen der massiven US-Sanktionen steckt der Iran seit Monaten in einer akuten Wirtschaftskrise. Die nationale Währung Rial ist nur noch die Hälfte wert und die Menschen leiden unter der Inflation.

Indien
Indien will Vergeltungszölle auf einige US-Produkte erheben, als Retourkutsche für die gestrichenen Bevorzugungen. - Keystone

Die jüngsten US-Sanktionen erschweren auch die geplanten Vermittlungsversuche des deutschen Aussenministers Heiko Maas und des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Beide werden sich in den kommenden Tagen mit der iranischen Führung in Teheran treffen. Maas will den Ausstieg des Irans aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 verhindern, Abe will Teheran zu Verhandlungen mit den USA motivieren.

Donald Trump soll zum Wiener Deal zurückkehren

Der Iran hat aber mehrmals betont, dass Verhandlungen nur dann einen Sinn ergäben, wenn Trump zum Wiener Atomdeal zurückkehrt und die Sanktionen aufhebt. Vorher werde es keine Verhandlungen geben. Teheran droht auch mit einem Ausstieg aus dem Atomabkommen, falls es bis Anfang Juli nicht vertragsgerecht umgesetzt wird.

Das Abkommen von 2015 räumt dem Iran im Gegenzug zum kontrollierten Verzicht auf Atomwaffen ein Recht auf ein ziviles Atomprogramm ein und sieht die Aufhebung lähmender Wirtschaftssanktionen vor.

Donald Trump hat das vom UN-Sicherheitsrat übernommene Abkommen einseitig aufgekündigt und erhält dafür den Beifall Israels. Die anderen Vertragspartner Frankreich, Grossbritannien, Deutschland, Russland und China wollen an dem Abkommen festhalten, doch die USA bedrohen auch Unternehmen aus diesen Ländern mit harten Strafen, wenn sie sich nicht an die US-Sanktionen halten.

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