Donald Trump zieht Shutdown weiter
Noch ist im Shutdown Amerikas kein Ende in Sicht. Im Gegenteil: Donald Trump hat einen weiteren Bauvertrag für seine Mexiko-Mauer vergeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Regierung ist nach wie vor lahmgelegt.
- Der Kongress kann sich nicht auf ein Haushaltsgesetz einigen.
- Streitpunkt ist Trumps geplante Mauer zu Mexiko.
Der teilweise Stillstand der Regierungsgeschäfte in den USA dauert an - und ein Ende ist nicht in Sicht. US-Präsident Donald Trump hat derweil weiter für seine Mauer getrommelt und einen Vertrag zum Bau weiterer 185 Kilometer vergeben.
Das Tauziehen zwischen US-Präsident Donald Trump und den Demokraten sorgt weiterhin für einen Teil-Stillstand der Regierungsgeschäfte. Auch am Montag zeichnete sich keine Bewegung bei den Verhandlungen zwischen der Regierung und Demokraten um die Finanzierung der Mauer an der Grenze der USA zu Mexiko ab. Der sogenannte Shutdown könnte sich nach Einschätzungen des Weissen Hauses bis ins neue Jahr hinziehen.
Trump pocht nach wie vor auf den Bau einer Mauer. Er mahnte am Montag erneut, eine solche Barriere sei unverzichtbar. In einem Tweet an Heiligabend teilte Trump mit, er habe einen Vertrag zum Bau von weiteren 185 Kilometern Mauer in Texas vergeben. «Wir bauen und renovieren schon viele Teile der Mauer, einige sind schon fertig», twitterte der US-Präsident.
I am in the Oval Office & just gave out a 115 mile long contract for another large section of the Wall in Texas. We are already building and renovating many miles of Wall, some complete. Democrats must end Shutdown and finish funding. Billions of Dollars, & lives, will be saved!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 24, 2018
Trump rief die Demokraten erneut zum Einlenken im Streit um die Finanzierung der Mauer auf. «Demokraten müssen den Shutdown beenden und die Finanzierung abschliessen», schrieb er. «Milliarden von Dollar & Leben werden gerettet!»
Trump will fünf Milliarden Dollar
Am Wochenende war eine Haushaltssperre für Teile der US-Regierung in Kraft getreten, weil bis zu diesem Zeitpunkt kein neues Budgetgesetz für mehrere Bundesministerien beschlossen worden war. Trump hatte sich geweigert, ein Haushaltsgesetz zu unterzeichnen, wenn darin nicht auch Geld für die von ihm seit langem geforderte Grenzmauer zu Mexiko bereitgestellt werde. Er verlangte dafür fünf Milliarden Dollar. Im US-Kongress gab es hierfür jedoch keine Mehrheit.
Weil kein Budgetgesetz zustande kam, ging Teilen der Regierung das Geld aus. Die Folge: Hunderttausende Regierungsbedienstete müssen in den Zwangsurlaub oder zunächst ohne Gehalt arbeiten. Betroffen sind etwa ein Viertel des Regierungsapparats. Für mehrere Ministerien war schon im September ein längerfristiger Haushalt verabschiedet worden.
Sollte der «Shutdown» länger andauern, dürfte auch die breitere Bevölkerung die Folgen zu spüren bekommen - etwa weil Anträge in Behörden liegen bleiben oder Museen und andere öffentliche Einrichtungen schliessen könnten. Richtig zum Tragen kommen wird der «Shutdown» erst ab Mittwoch, weil zuvor, am Wochenende und den Weihnachtstagen, bei staatlichen Stellen nicht allzu viel passiert.
Längere Hängepartie erwartet
Das Weisse Haus stimmte die Bevölkerung bereits auf eine längere Hängepartie ein. Der Haushaltschef des Weissen Hauses und designierte Stabschef von US-Präsident Donald Trump, Mick Mulvaney, hatte am Sonntag gesagt, es sei gut möglich, dass der «Shutdown» bis ins neue Jahr dauern werde. Die Positionen der Unterhändler von Regierung und Demokraten lägen noch weit auseinander. Es sei nicht absehbar, dass die Dinge sehr schnell vorankämen in den nächsten Tagen.
Der Fraktionschef der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, hatte am Wochenende gesagt, wenn Trump den «Shutdown» beenden wolle, müsse er sich von seiner Idee einer Mauer verabschieden. «Wir wollen eine effektive Grenzsicherung, keine Mauer», betonte Schumer.
Sitzungen am Donnerstag
Am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) kommen beide Kammern des US-Kongresses - Repräsentantenhaus und Senat - zu Sitzungen zusammen. Sie müssen ein Haushaltsgesetz beschliessen, sobald sich die Unterhändler auf eine gemeinsame Vorlage einigen. Nach Einschätzung des Weissen Hauses könnte es aber gut sein, dass es erst nach der Zusammenkunft des neuen Kongresses zu Jahresbeginn eine Lösung gibt.