Dramatische Szenen im US-Repräsentantenhaus bei Vorsitzenden-Wahl
Im US-Kongress kommt es nach der 14. Runde der Speaker-Wahl zu chaotischen Szenen. Die Politiker werden beinahe handgreiflich.
Das Wichtigste in Kürze
- Kevin McCarthy scheitert auch in der 14. Runde der Speaker-Wahl.
- Anschliessend kam es zu heftigen Auseinandersetzungen.
- Das US-Repräsentantenhaus ist ohne Speaker nicht arbeitsfähig.
In einem dramatischen Showdown im US-Repräsentantenhaus ist der Republikaner Kevin McCarthy bei der Wahl zum Vorsitzenden der Parlamentskammer erneut durchgefallen. Im 14. Wahlgang der chaotischen Abstimmungsserie fehlte McCarthy in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) nur noch eine einzige Stimme für den Sieg.
Doch seine erbittertsten Gegner liessen ihn trotz verzweifelter Verhandlungsversuche in letzter Minute im Plenarsaal auflaufen. Zwischenzeitlich kam es zwischen den beiden Lagern der Unterstützer und Gegner von McCarthy zu einem erhitzten Austausch und nahezu zu Handgreiflichkeiten, wie auf Live-Videoaufnahmen zu sehen war.
Wow McCarthy goes right to Gaetz and this conversation didn’t end well pic.twitter.com/Nbh6PdA40P
— Acyn (@Acyn) January 7, 2023
Danach beantragte einer der Vertrauten McCarthys zunächst, die Sitzung erneut zu unterbrechen, diesmal bis Montag. Doch im letzten Moment dieser Abstimmung, als eigentlich schon eine Mehrheit für eine Vertagung stand, änderten die Republikaner in grosser Zahl ihre Meinung – und ihr Stimmverhalten, um eine Unterbrechung der Sitzung doch abzuwenden. Solange eine Abstimmung noch läuft, ist es möglich, das eigene Stimmverhalten zu ändern.
Kurz zuvor hatte McCarthy im Plenarsaal noch einmal kurz mit einem seiner härtesten Gegner, dem Abgeordneten Matt Gaetz, gesprochen, der sich im 14. Wahlgang enthalten und damit McCarthys erneute Schlappe besiegelt hatte. Beobachter werteten die Wende als Zeichen, dass McCarthy nun die nötigen Stimmen zusammen haben könnte. Die Kongresskammer begann daraufhin einen weiteren Wahlgang. Republikaner skandierten: «Noch ein Mal.»