Eklat zwischen Selenskyj und Trump – alle Entwicklungen im Ticker
Zwischen Selenskyj und Trump kam es zu einem Eklat vor laufenden Kameras. Alle Entwicklungen dazu im Ticker.
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Das Wichtigste in Kürze
- Selenskyj und Trump zofften sich im Oval Office.
- Der US-Präsident machte Selenskyj schwere Vorwürfe.
Nach dem explosiven Zerwürfnis vor den Augen der Welt beharren sowohl Donald Trump als auch Wolodymyr Selenskyj auf ihren Positionen.
Der beispiellose Eklat beim Zusammentreffen der beiden im Weissen Haus könnte dramatische Folgen für die Ukraine haben. Er könnte die Aussicht auf einen baldigen Frieden trüben.
Alle Entwicklungen zum Eklat im Ticker:
22.24: Zum Ukraine-Gipfel der westlichen Staats- und Regierungschefs an diesem Sonntag in London wird auch Justrin Trudeau anreisen.
Milliardenkredit für Ukraine
22.15: Grossbritannien stellt der Ukraine zur Verteidigung gegen den Angriff Russlands einen Milliardenkredit zu Verfügung. Beide Staaten unterzeichneten einen Vertrag für ein Darlehen in Höhe von umgerechnet 2,74 Milliarden Euro, wie das ukrainische Finanzministerium am Samstagabend bekanntgab.
Während des Treffens mit Selenskyj hatte Starmer die «unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine» versichert. Das Vereinigte Königreich werde an der Seite der Ukraine stehen, solange es nötig sei.
21.40: Emmanuel Macron glaubt nicht an einen Bruch zwischen seinem amerikanischen und ukrainischen Amtskollegen. In einem Interview mit La Tribune Dimanche bezeichnete er den Disput zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj am Freitag im Weissen Haus als «schief gelaufene Pressekonferenz».
Er denke, dass jeder über den Ärger hinaus zur Ruhe, zum Respekt und zur Anerkennung zurückkehren müsse, damit man konkret voranschreiten könne, denn das, worum es geht, sei zu wichtig, sagte Macron der Sonntagszeitung. Er habe nach dem Eklat am Freitagabend sowohl seinen ukrainischen Amtskollegen als auch den amerikanischen Präsidenten angerufen.
Trump fordert Entschuldigung
21.00: Nach dem hitzigen Streit im Oval Office fordert Donald Trump nun eine Entschuldigung von Wolodymyr Selenskyj. Dies berichtet «Bloomberg». Ohne Entschuldigung könne man die Beziehung nicht verbessern.
Nach dem Eklat hatte sich der ukrainische Präsident bei Fox News aber gegen eine Entschuldigung ausgesprochen. Mittlerweile ist er in London, wo es am Sonntag einen Gipfel europäischer Länder gibt.
Faktencheck: Selenskyj hat sich 33-mal bedankt
19.30: Beim Streit warf Donald Trump Selenskyj vor, nicht dankbar zu sein und nicht danke für die Unterstützung zu sagen. «Sie müssen dankbarer sein», sagte er, Vance ergänzte: «Haben Sie in dem ganzen Meeting einmal danke gesagt?»
Nach dem Treffen dankte Selenskyj via X, vormals Twitter, dem US-Präsidenten, dem Kongress und dem amerikanischen Volk. Es war aber nicht das erste Mal, wie ein Faktencheck von «CNN» zeigt. Demzufolge dankte der Ukrainer den USA seit Kriegsbeginn bei Treffen und in den sozialen Medien 33-mal.

Zuletzt tat er dies rund zwei Wochen vor dem verhängnisvollen Besuch im Weissen Haus: Auf X schrieb er, er habe mit trump ein langes Gespräch über Zusammenarbeit, Frieden und technologische Möglichkeiten gehabt. «Ich bin Präsident Trump dankbar für sein Interesse daran, was wir gemeinsam erreichen können.»
19.05: Wolodymyr Selenskyj ist zu Gesprächen mit Keir Starmer im britischen Regierungssitz. Der Premier kam Selenskyj entgegen und empfing ihn mit einer Umarmung. Vor der berühmten schwarzen Tür der 10 Downing Street schüttelten die beiden noch einmal demonstrativ die Hände.
Am Sonntag soll der Ukrainer auch King Charles treffen. Am selben Tag findet ein Gipfel europäischer Staats- und Regierungschefs sowie der Führung von EU und Nato in London statt.
17.44: Nach dem Eklat im Weissen Haus hat Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, an den Verhandlungstisch mit den USA zurückzukehren.

Er sehe ausser den USA keine andere Macht auf der Welt, die in der Lage wäre, Russland Aggression aufzuhalten, sagte Duda in Warschau.
«Wolodymyr Selenskyj sollte an diesen Tisch zurückkehren (...) und in aller Ruhe eine solche Lösung aushandeln, die die Ukraine sicher macht.» Polen werde ihn dabei unterstützen.
16:09: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich einmal mehr beim amerikanischen Volk für Hilfe und Unterstützung bedankt. «Ich danke Präsident (Donald) Trump, dem Kongress für seine parteiübergreifende Unterstützung, und dem amerikanischen Volk», schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
We are very grateful to the United States for all the support. I’m thankful to President Trump, Congress for their bipartisan support, and American people. Ukrainians have always appreciated this support, especially during these three years of full-scale invasion. pic.twitter.com/Z9FlWjF101
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) March 1, 2025
Auch nach dem Streit mit Trump vor laufenden Kameras im Weissen Haus fand Selenskyj versöhnliche Worte. «Unsere Beziehung zum amerikanischen Präsidenten ist mehr als nur die von zwei Anführern», schrieb Selenskyj.
«Sie ist ein historisches und solides Band zwischen unseren Völkern.» Daher beginne er stets mit Worten des Dankes an das amerikanische Volk.
14.19: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban fordert die EU auf, direkte Gespräche mit Russland über einen Waffenstillstand und eine Einigung in der Ukraine zu führen.
Die EU soll damit dem Beispiel der USA folgen.

In einem Brief an EU-Ratspräsident António Costa schreibt Orban, es gebe «strategische Unterschiede in unserem Ansatz gegenüber der Ukraine, die nicht durch Entwürfe oder Kommunikation überbrückt werden können».
Ein Sprecher der ungarischen Regierung bestätigte der dpa, dass der Brief authentisch ist. Orban schreibt weiter, dass er schriftlichen Schlussfolgerungen zur Ukraine bei einem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag nicht zustimmen könne.
Starmer empfängt noch heute Selenskyj
13.18: Der britische Premierminister Keir Starmer will den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch heute im Regierungssitz, 10 Downing Street, empfangen.
Das bestätigte das Büro des britischen Regierungschefs, nachdem der Ukrainer per Flugzeug aus den USA in Grossbritannien eingetroffen war.
13.01: Auf X meldet sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach dem Gefecht mit Donald Trump zu Wort.

Er bedankt sich zunächst bei den USA für die Militärhilfen. Diese hätten «entscheidend zu unserem Überleben beigetragen». Und er betont: «Trotz des schwierigen Dialogs bleiben wir strategische Partner.«
Allerdings: «Wir müssen ehrlich und direkt miteinander kommunizieren, um unsere gemeinsamen Ziele wirklich zu verstehen.» Frieden gebe es nur mit Sicherheitsgarantien, einer starken ukrainischen Armee sowie mit der Unterstützung der Partner.
12.36: Die russische Propaganda feiert den Eklat zwischen Trump und Selenskyj ab.
Dmitri Medwedew, Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats, bezeichnete Selenskyj als «freches Schwein» und «Kokain-Clown».

Auch die Sprecherin des russischen Aussenministeriums Maria Sacharowa meldete sich via Telegram zu Wort: «Es grenzt an ein Wunder der Zurückhaltung, dass Trump und Vance sich zurückhielten und diesem Drecksack nicht ins Gesicht schlugen.»
11.55: Ein führender Politiker der Schottischen Nationalpartei SNP hat gefordert, die britische Einladung an US-Präsident Donald Trump wieder zurückzuziehen.
«Starmer sollte besser aufhören zu knien und das Angebot eines Staatsbesuchs zurückziehen.» Das schrieb Stephen Flynn, der SNP-Fraktionschef im britischen Parlament auf X.
Der britische Premierminister Keir Starmer hatte Trump eine Einladung von König Charles III. zu einem historischen zweiten Staatsbesuch im Vereinigten Königreich überreicht.
Selenskyj-Vertrauter sieht Friedensgespräche «vorerst vom Tisch»
11.06: Der Abbruch der amerikanisch-ukrainischen Gespräche ist aus Sicht des Kiewer Politologen Wolodymyr Fessenko Ausdruck einer zwischenstaatlichen «Krise».
«So etwas habe ich für die künftigen Friedensgespräche erwartet, doch geschah es einige Zeit früher.» Das schrieb der dem Präsidenten nahe stehende Experte bei Facebook.

Die Emotionalität von Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump und eine «provokative Rolle» von US-Vizepräsident J.D. Vance haben demnach zu dem Eklat geführt.
«Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist das Thema der Friedensgespräche für eine gewisse Zeit vom Tisch», so Fessenko.
10.32: Nach dem beispiellosen Eklat im Weissen Haus positioniert sich der britische Premier Keir Starmer als Brückenbauer. Für Sonntag hat er europäische Staats- und Regierungschefs zu einem Ukraine-Gipfel nach London eingeladen.

Starmer habe sowohl mit Selenskyj als auch mit Trump telefoniert. Das teilte der Regierungssitz Downing Street mit, nachdem der Ukrainer das Weisse Haus vorzeitig verlassen hatte.
«Er behält seine unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine bei und tut alles, was er kann. Um einen Weg zu einem dauerhaften Frieden auf Grundlage von Souveränität und Sicherheit für die Ukraine zu finden.»
USA könnten Militärhilfen einstellen
07.26: Nach dem Eklat zwischen Selenskyj und Trump könnten die USA die Militärhilfen für die Ukraine einstellen. Das berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf Regierungsquellen.
Es geht um Radargeräte, Fahrzeuge, Munition und Raketen im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar.
Eine Einstellung der Hilfen wäre eine Konsequenz der «wahrgenommenen Kompromisslosigkeit» Selenskyjs.
07.18: US-Aussenminister Marco Rubio fordert nach dem Eklat im Weissen Haus eine Entschuldigung vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Dessen offene Untergrabung der Friedensbemühungen sei sehr frustrierend. «Er sollte sich dafür entschuldigen, dass er unsere Zeit für ein Treffen verschwendet hat, das so zu Ende ging.» Das sagte Rubio in einem CNN-Interview.

Es habe keinen Grund für Selenskyj gegeben, derart konfrontativ aufzutreten. «Die Sache ist aus dem Ruder gelaufen.» Selenskyj hatte eine Entschuldigung zuvor bereits abgelehnt.
Rubio sagte, die US-Regierung wolle dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine ein Ende setzen. «Das geht nur, wenn man Russland an den Verhandlungstisch holt.»
Wenn man wie Selenskyj aber Kremlchef Wladimir Putin angreife, bekomme man den russischen Präsidenten nicht an den Verhandlungstisch. «Und so beginnt man zu erkennen, dass Selenskyj vielleicht kein Friedensabkommen will. Er sagt zwar, dass er es will, aber vielleicht will er es nicht.»
Es sei verfrüht darüber nachzudenken, ob Trump, Putin und Selenskyj sich zu Friedensgesprächen treffen könnten, sagte Rubio. «Es gibt noch viel zu tun, bevor wir an diesen Punkt kommen.»
Selenskyj will sich nicht entschuldigen
07.00 Selenskyj stellte in einem TV-Interview nach dem Vorfall klar, dass er sich nicht bei Trump entschuldigen wolle.
Er pochte weiter auf Sicherheitsgarantien für ein mögliches Friedensabkommen mit Russland, die der Republikaner ablehnt. Trump hingegen machte deutlich, dass er die Gespräche mit Selenskyj nicht sofort wieder aufnehmen will.
Kremlchef Wladimir Putin hingegen dürfte der offene Streit zwischen den USA und der Ukraine eine Genugtuung sein. Er führt seit mehr als drei Jahren einen Krieg gegen das Nachbarland. Er hat knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes unter seine Kontrolle gebracht.