Erste Massenkundgebung von Donald Trump seit Beginn der Corona-Krise
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat US-Präsident Donald Trump wieder eine Massenkundgebung abgehalten.
- Kritik kommt von seinem Kontrahenten.
US-Präsident Donald Trump wurde in Tulsa im Bundesstaat Oklahoma von Tausenden Anhängern mit «USA, USA, USA»-Rufen empfangen. «Wir fangen unseren Wahlkampf an», sagte Trump. «Ihr seid Krieger», fügte er an die Adresse seiner Unterstützer hinzu.
Teilnehmer der Kundgebung mussten sich bei der Registrierung eine Einverständniserklärung unterzeichnen. Dies, damit die Wahlkampf-Organisatoren nicht für eine Covid-19-Erkrankung und mögliche Folgen haftbar gemacht werden können. Vor der Kundgebung wurden sechs Mitarbeiter seines Wahlkampfteams in Tulsa positiv auf das Coronavirus getestet.
Sie seien Teil des Vorausteams gewesen und in Quarantäne genommen worden, teilte der Kommunikationsdirektor von Trumps Wahlkampfteam, Tim Murtaugh, mit. Trump selber trug wie üblich keine Maske bei seinem Auftritt. Trumps designierter Herausforderer der Demokraten, Ex-Vizepräsident Joe Biden, warf Trump vor, Menschen zu gefährden, um seinen Wahlkampf wieder aufzunehmen.
Weniger Fans von Donald Trump als erwartet
Zwar kamen am Samstagabend (Ortszeit) tausende Anhänger in die Veranstaltungshalle. Gefüllt war die Arena mit Platz für rund 20'000 Teilnehmer aber nicht. Viele Sitze blieben leer.
Das Wahlkampfteam von Donald Trump musste einräumen, dass weniger Teilnehmer erschienen als erwartet. Wahlkampfsprecher Tim Murtaugh machte «radikale Demonstranten» und die Medien verantwortlich: Sie hätten versucht, den Anhängern des Präsidenten «Angst zu machen».
Der Auftritt Trumps ist aus mehreren Gründen umstritten: Die Gesundheitsbehörden befürchten eine Vielzahl neuer Coronavirus-Infektionen, wenn tausende Menschen in einer Halle zusammenkommen.
Tulsa war zudem vor knapp 100 Jahren der Ort eines der schlimmsten Massaker an Schwarzen in der jüngeren US-Geschichte. Ein weisser Mob tötete dort im Jahr 1921 Schätzungen zufolge bis zu 300 Afroamerikaner.