Esper: Keine Belege für Pläne Soleimanis zu Angriffen auf US-Botschaften

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Donald Trump begründete die Tötung von Soleimani mit geplanten Angriffen auf vier US-Botschaften. Dafür gibt es laut dem US-Pentagonchef keine Belege.

US-Verteidigungsminister Mark Esper
US-Verteidigungsminister Mark Esper - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Pentagonchef relativiert Aussagen von Trump betreffend der Tötung von Soleimani.
  • Offenbar liegen keine Beweise vor, dass der General Angriffe auf US-Botschaften plante.

Nach der gezielten Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani wachsen die Zweifel an der Begründung von US-Präsident Donald Trump für die umstrittene Operation.

US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte dem US-Sender CBS am Sonntag auf die Frage nach einem Beweis für die von Trump angeführten angeblichen Angriffspläne auf vier US-Botschaften: «Ich habe in Bezug auf vier Botschaften keinen gesehen.»

Trump: «Angriffe auf vier Botschaften geplant»

Trump hatte dem Sender Fox News am Freitagabend gesagt, dass «wahrscheinlich» die Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad angegriffen werden sollte. Dann ergänzte der Republikaner: «Ich kann verraten, dass ich glaube, dass es wahrscheinlich vier Botschaften gewesen wären.»

Donald Trump USA Iran
Donald Trump spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung zu Anhängern. - keystone

Trump hatte die gezielte Tötung Soleimanis am 3. Januar in Bagdad mit einer unmittelbar bevorstehenden Bedrohung für Amerikaner gerechtfertigt, womit die Operation aus US-Sicht ein legitimer Anti-Terror-Einsatz gewesen wäre.

Die US-Demokraten meldeten Zweifel an der Begründung an und kritisierten, dass der Kongress vorab nicht konsultiert worden war. Eine Unterrichtung im Kongress durch die Regierung am vergangenen Mittwoch sorgte auch bei einigen Republikanern für Kritik.

Demokraten zweifeln an Trumps Aussagen

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sagte dem Sender ABC am Sonntag: «Ich glaube nicht, dass die Regierung gegenüber dem Kongress der Vereinigten Staaten ehrlich war.»

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Die Frontfrau der US-Demokraten, Nancy Pelosi, will US-Präsident Donald Trump an einer Eskalation des Konflikts mit dem Iran hindern. (Symbolbild) - keystone

Der demokratische Senator Chris Murphy hatte am Freitag mit Blick auf Trumps Aussagen bei Fox News auf Twitter geschrieben: «Lassen Sie uns klar sein - wenn es Beweise für unmittelbar bevorstehende Angriffe auf vier Botschaften gäbe, hätte die Regierung das bei unserer Unterrichtung am Mittwoch gesagt. Das haben sie aber nicht.»

Esper: Trump sprach von Möglichkeit

Esper betonte, Trump habe in Bezug auf die vier US-Botschaften keine spezifischen Beweise angeführt, sondern von einer Möglichkeit gesprochen. Er teile die Meinung des Präsidenten. «Meine Erwartung war, dass sie es auf unsere Botschaften abgesehen haben.»

Er fügte hinzu: «Wir hatten Informationen, dass es innerhalb weniger Tage einen Angriff geben würde, der ein breites Ausmass haben würde, mit anderen Worten: mehr als ein Land.»

Mark Esper
US-Verteidigungsminister Mark Esper (l.) und Generalstabschef Mark Milley. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Auch Trumps Nationaler Sicherheitsberater Robert O'Brien antwortete bei dem Thema am Sonntag ausweichend. O'Brien wurde bei ABC gefragt, warum die betroffenen Botschaften nicht alarmiert und evakuiert worden seien, wenn es eine Bedrohung gegeben habe. Er antwortete: «Wir werden nicht jedes Mal abhauen, wenn uns jemand bedroht.»

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