Ex-Filmmogul Harvey Weinstein legt Berufung ein
Die Anwälte von Harvey Weinstein legen Berufung ein. Sie bezeichnen den Prozess des Ex-Filmmoguls als «unfair».
Das Wichtigste in Kürze
- Etwas mehr als ein Jahr nach seiner Verurteilung legt Harvey Weinstein Berufung ein.
- Die Anwälte des Sexualverbrechers behaupten, ihm sei ein fairer Prozess verweigert worden.
- Das Ex-Hollywood-Mogul wurde im letzten Jahr zu 23 Jahren Haft verurteilt.
Mehr als ein Jahr nach seiner Verurteilung wegen Sexualverbrechen ist der frühere Hollywood-Mogul Harvey Weinstein in Berufung gegangen.
Die Anwälte des «Pulp Fiction»-Produzenten erklären, dass ihm ein fairer Prozess verweigert wurde. Die entsprechenden Gerichtsdokumente wurden am Montag in New York eingereicht. Weinstein wurde zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt.
Anwälte legen Berufung ein
Mehrere Frauen, die den 69-Jährigen in dem Prozess belastet hatten, hätten nicht Aussagen dürfen. Die Vorwürfe seien nicht Teil der Anklage gewesen, argumentierten die Verteidiger.
«Das amerikanische Strafrechtssystem wurde entworfen, um Angeklagte auf Grundlage ihres Verhaltens zu verurteilen. Nicht auf Grundlage ihres allgemeinen Charakters», heisst es in der Berufung.
Die Anwälte werfen zudem einer Geschworenen Befangenheit vor. Die Frau hatte ein Buch über ältere Männer geschrieben, die jüngeren Frauen nachstellen. Die Anwälte kritisieren zudem, der Vorsitzende Richter James Burke habe ein «unangemessen hartes und übertriebenes» Strafmass gegen Weinstein verhängt.
Harvey Weinstein erhielt 23-jährige Haftstrafe
Der Erfolgsproduzent wurde im Februar 2020 der Vergewaltigung in einem minder schweren Fall und der schweren sexuellen Nötigung schuldig gesprochen. Im folgenden Monat verhängte Burke eine 23-jährige Haftstrafe gegen Weinstein.
Der Gründer des Miramax-Filmstudios sitzt die Strafe in einem Gefängnis im Bundesstaat New York ab. Es war erwartet worden, dass er in Berufung geht. In dem New Yorker Verfahren ging es um sexuelle Angriffe gegen zwei Frauen. Weinstein erwartet ausserdem ein Prozess in Los Angeles wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung von mehreren weiteren Frauen.
Insgesamt haben rund 90 Frauen, darunter bekannte Schauspielerinnen wie Angelina Jolie oder Gwyneth Paltrow, Weinstein sexuelle Belästigung oder Gewalt vorgeworfen. Das Bekanntwerden der Vorwürfe löste im Herbst 2017 die weltweite #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen aus.