Ex-Pilotin: Diese drei Dinge gingen schief

Etienne Sticher
Etienne Sticher

USA,

Eine Ex-Pilotin vermutet, dass die Heli-Piloten in Washington zu hoch flogen. Zudem habe es wohl auch Misskommunikation gegeben.

washington
In Washington kollidierte ein Passagierflugzeug mit einem Militärhelikopter. 67 Menschen starben. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Ex-Pilotin kritisiert, dass in Washington nur drei Personen an Bord des Helis waren.
  • Die Piloten seien wohl wegen der Lichter zu hoch geflogen.
  • Sie vermutet, dass es zwischen dem Tower und dem Helikopter Misskommunikation gab.

67 Menschen starben beim Flugzeugunglück in Washington DC am Mittwochabend. Ein Passagierflieger mit 60 Gästen und vier Crew-Mitgliedern kollidierte mit einem Blackhawk-Helikopter mit drei Insassen. Beide Maschinen stürzten in den Potomac-Fluss.

Die Ermittlungen nach der Ursache für den verheerenden Unfall dauern an, beide Flugschreiber wurden gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, innert 30 Tagen ihre Ergebnisse präsentieren zu können.

Gegenüber CNN äussert die langjährige US-Militärpilotin Elizabeth, die auch Blackhawks flog, ihre Vermutung. Sie geht davon aus, dass drei Dinge schiefgelaufen seien. Die Kombination davon habe zum Unglück geführt.

Die Militärpiloten führten einen Sichtflug durch, verliessen sich also hauptsächlich auf ihre Sicht. In einem so gedrängten Luftraum wie Washington bräuchte es dafür vier Personen an Bord, sagt McCormick: Die beiden Piloten hätten Sicht nach vorne und zur Seite, die anderen Personen zur Seite und nach hinten.

Beim Unfallhelikopter aber war neben den beiden Piloten bloss eine weitere Person an Bord. «Wie viel kann diese eine Person sehen?», fragt McCormick. Hierbei handle es sich um einen Vorgaben-Fehler.

Der zweite Punk sei die Sicht an sich: Der Luftraum von Washington sei «überladen», es gebe sehr viel Licht, das auch auf dem Fluss reflektiert werde. Dadurch sei es leicht, die Orientierung bezüglich der Höhe zu verlieren.

Expertin: Helikopter flog rund 150 Fuss zu hoch

Helikopter sollten in jenem Teil der Route 200 Fuss über dem Fluss fliegen. Laut Berichten war der Blackhawk aber auf 350 bis 400 Fuss unterwegs – und damit auf der Höhe des Passagierflugzeuges. Der Helikopter sei also auf der falschen Höhe geflogen, «das ist ein Pilotenfehler».

Hast du Angst vor dem Fliegen?

Dazu kommt noch ein Kommunikationsproblem, wie McCormick erklärt: Der Tower habe die Piloten gefragt, ob sie das Flugzeug sahen. Vor dem Helikopter hob ein Flieger ab, die Piloten hätten deswegen geantwortet, dass sie ihn sähen. Das zweite, landende Flugzeug hinter ihnen aber hätten sie wohl nicht gesehen.

«Der Fluglotse hätte fragen müssen, ob sie den Flieger auf 5 Uhr sehen», erklärt McCormick. Dann hätte das Unglück verhindert werden können, denn ein Blackhawk könne praktisch an Ort und Stelle wenden.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

a

Mehr in News

Mehr aus USA