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FAA-Chef absolviert Testflug mit Unglücksflieger Boeing 737 Max

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USA,

Der Chef der Federal Aviation Administration, Steve Dickson, flog die Boeing 737 Max. Die Wiederzulassung des Unglücksfliegers sei noch nicht abgeschlossen.

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Der Federal Aviation Administration-Chef Steve Dickson sitzt im Innern des Flugdecks einer Boeing 737 MAX und führt vor dem Start vom Boeing Field in Seattle einen Vorflugcheck durch. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chef der FAA absolvierte am Mittwoch einen Testflug mit dem Unglücksflieger.
  • Das Wiederzulassungsverfahren ist aber noch nicht abgeschlossen.
  • Doch das Startverbot könnte schon in diesem Herbst aufgehoben werden.

Mit diesem Schritt kommt die Wiederzulassung des Unglücksfliegers Boeing 737 Max näher. Am Mittwoch (Ortszeit) absolvierte Steve Dickson, Chef der Federal Aviation Administration (FAA), einen Testflug mit dem Krisenjet. «Wir sind auf der Zielgeraden», sagte Dickson bei einer Pressekonferenz nach der Landung in Seattle. Als Pilot sei es wichtig für ihn, sich selbst von der Sicherheit der Maschine zu überzeugen.

boeing 737 max
Die Boeing 737 MAX bei ihrem Testflug. - AFP

Der Chef der Federal Aviation Administration betonte jedoch, dass die Wiederzulassung noch nicht abgeschlossen sei. Bevor die Boeing 737 Max wieder in Betrieb genommen werden könne, seien noch einige weitere Schritte nötig.

Dickson ist nach Testflug zufrieden

Der «Administrator's Flight» des FAA-Chefs ist vor allem von symbolischer Bedeutung. Der Flug ist aber durchaus eine wichtige Hürde für Boeing, dies um eine neue Betriebserlaubnis zu bekommen. Wegen zwei Abstürzen mit 346 Toten seit März 2019 ist das Flugzeugmodell mit Startverboten belegt.

Dickson hatte stets betont, dass er kein grünes Licht für die 737 Max geben werde, bevor er selbst geflogen sei. Mit dem Flug und dem Pilotentraining am Flugsimulator zeigte sich Dickson zufrieden.

dickson boeing
FAA-Leiter Steve Dickson schloss eine Wiederzulassung des Unglücksjets für dieses Jahr aus. - Keystone

«Mir hat gefallen, was ich gesehen habe.» Das bedeute aber nicht, dass nicht noch mehr Arbeit nötig sei.

Fehlerhafte Steuerungssoftware

Als Hauptursache der 737-Max-Abstürze vom Oktober 2018 und März 2019 gilt eine fehlerhafte Steuerungssoftware. Boeing wollte die Probleme eigentlich längst behoben haben, stattdessen kamen jedoch neue Mängel hinzu. Dem Konzern wird vorgeworfen, die Boeing 737 Max im Wettbewerb mit Airbus überstürzt auf den Markt gebracht zu haben. Dabei sollen sie die Sicherheit vernachlässigt haben.

Die Federal Aviation Administration hatte ihre heisse Testphase zur Wiederzulassung des Jets bereits Anfang Juli abgeschlossen. Die Behörde steht wegen der Unglücke selbst heftig unter Druck. Kritiker werfen ihr vor, sie habe bei der ursprünglichen Zertifizierung die Augen zugedrückt. Und sich von Boeing an der Nase herumführen lassen, FAA-Chef Dickson ist erst seit August 2019 im Amt.

Boeing 737 Max auch wegen Aufsichtsversagen abgestürzt

Kürzlich wurde der Abschlussbericht des US-Kongresses veröffentlicht. Dieser kam zu dem Schluss, dass technische Fehler sowie Verheimlichungen und Aufsichtsversagen zu den Abstürzen der 737 Max führten. Boeing wurde eine «Kultur des Verheimlichens» vorgeworfen, der FAA grob unzureichende Kontrolle.

Boeing 737 Max
Ein Untersuchungsausschuss des US-Kongresses hat wegen der Boeing-737-Max-Abstürze schwere Vorwürfe gegen den Flugzeugbauer und die Luftfahrtaufsicht FAA erhoben. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/EPA/GARY HE

Damit sich ein solches Debakel nicht wiederholt, soll die Luftfahrtaufsicht in den USA reformiert werden. Der Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses verabschiedete am Mittwoch einen Gesetzesentwurf. Danach sollten Whistleblower besser geschützt und bei der Zertifizierung von der FAA an Unternehmen ausgelagerte Aufgaben stärker überwacht werden.

Flugverbot könnte noch im Herbst aufgehoben werden

Die US-Luftfahrtaufsicht betont stets, bei der Rezertifizierung der 737 Max keinen festen Zeitplan zu verfolgen. Und den Flieger erst wieder für den Passagierbetrieb zuzulassen, wenn alle Sicherheitsbedenken ausgeräumt seien. Auch andere Aufsichtsbehörden wie die europäische EASA haben noch ein Wort mitzureden. Damit die 737 Max wieder im internationalen Luftverkehr zum Einsatz kommen kann.

Vergangene Woche berieten die Federal Aviation Administration, die EASA sowie ihre Pendants aus Kanada und Brasilien über Boeings Vorschläge. Diese hinsichtlich des Pilotentrainings vor der Wiederinbetriebnahme. Experten gehen davon aus, dass das US-Flugverbot noch im Herbst aufgehoben werden könnte.

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