Federal Reserve System: Präsident Powell wird von Trump attackiert
Der Präsident des Federal Reserve Systems (Fed), Jerome Powell, wird vom US-Präsidenten gepiesackt. Grund: Er hat das BIP-Ziel nicht erreicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Trump versprach in seinem Wahlkampf, das Bruttoinlandprodukt um drei Prozent zu erhöhen.
- Das Ziel wurde nicht nicht erreicht.
- Nun gibt Trump dem Fed-Präsidenten Jerome Powell die Schuld.
Das Federal Reserve System, die US-Notenbank, kontrolliert die grösste Volkswirtschaft der Welt. Zudem herrscht sie über den Dollar. Die Ökonomen sind sich bezüglich ihrer Unabhängigkeit einig. Sie ist unantastbar.
Das Federal Reserve System und sein siebenköpfiges Aufsichtsgremium
Die Personen, welche in das Aufsichtsgremium kommen, werden vom Präsidenten höchstpersönlich auserkoren. Die Amtszeit beträgt 14 Jahre.
Trump spielte anfangs mit dem Gedanken, Janet Yellen für weitere Jahre im Amt zu lassen. Dies zu einer Zeit, als erfahrene Banker wie Gary Cohn noch Einfluss auf den Präsidenten hatten. Sie wurden allerdings alle Opfer der Säuberung.
Trump hört mittlerweile nur noch auf diejenigen, welche seine ökonomischen Vorstellungen bejahen.
Ankurbeln des Wirtschaftswachstums
Teil seines Wahlkampfversprechens war eine Aussage bezüglich des Wirtschaftswachstums. Trump wollte das Bruttoinlandprodukt (BIP) um drei Prozent steigern. Anhand einer Steuersenkung gelang ihm dies zu Beginn.
Jetzt ist es aber soweit: Das BIP-Wachstum ist klar unter drei Prozent gefallen. Der Präsident trägt natürlich keine Schuld. Deshalb musste ein Schuldiger gefunden werden –und für Trump ist ganz klar Jerome Powell das schwarze Schaf.
Powell wird vorgeworfen, mit seiner Erhöhung des Leitzinses verantwortlich dafür zu sein. Trump möchte nun den Federal Reserve System-Präsidenten entlassen. In politischer Hinsicht wäre das alles andere als klug.
Trump Told Powell: "I Guess I'm Stuck With You" https://t.co/M3J8dyVzLw
— zerohedge (@zerohedge) April 2, 2019
Zwei Plätze im Aufsichtsgremium frei
Zum einen möchte Trump Stephen Moore nominieren. Er bietet seine Dienste in rechtskonservativen Kreisen an. Laut dem «New Yorker» sei er ein lausiger Ökonom und habe mehrmals bewiesen, inkompetent zu sein.
Zum anderen steht Herman Cain zur Auswahl. Er ist kein lausiger Ökonom, denn er ist gar kein Ökonom... Er kandidierte 2012 für die Republikaner für die Präsidentenwahl und musste sich zurückziehen, weil er von mehreren Frauen der sexuellen Belästigung beschuldigt wurde.
Die Nominierung von Moore und Cain stösst auf grosse Empörung. Trump scheint das nicht weiter zu kümmern, denn er kann jeden zum Kandidaten ernennen.