FTX: Freilassung von Gründer Bankman-Fried auf Kaution abgelehnt
Sam Bankman-Fried, der Gründer von FTX, bleibt vorerst weiter hinter Gittern. Ein Antrag auf Freilassung auf Kaution wurde abgelehnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gründer der Krypto-Plattform FTX, Sam Bankman-Fried, bleibt weiter im Gefängnis.
- Ein Gericht auf den Bahamas lehnte ein Gesuch auf Freilassung auf Kaution ab.
- Dem 30-Jährigen drohen mehrere Jahre Haft in den USA.
Der Gründer der insolventen Kryptowährungs-Plattform FTX, Sam Bankman-Fried, bleibt vorerst hinter Gittern. Ein Richter auf den Bahamas lehnte eine Freilassung auf Kaution des in den USA wegen massiven Finanzbetrugs Angeklagten ab.
Örtlichen Medienberichten zufolge legte das zuständige Gericht den 8. Februar als Datum fest, um über ein Auslieferungsersuchen aus New York zu beraten.
Eine Bundesstaatsanwaltschaft in New York hatte zuvor eine acht Anklagepunkte umfassende Anklageschrift veröffentlicht. Die Ermittler werfen Bankman-Fried unter anderem Betrug an Kunden und Kreditgebern vor. Ausserdem Verschwörung zum Betrug, Verschwörung zur Geldwäsche und Verstösse gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung vor. Auch die US-Börsenaufsicht SEC und die Regulierungsbehörde CFTC reichten Klage ein.
Tiefer Fall für einstigen Krypto-Pionier
Der einst gefeierte Kryptowährungs-Star war am Montag in seiner Wohnung in Nassau festgenommen worden. Er wurde am Dienstag einem Richter vorgeführt. Auch die Bahamas wollen ein Verfahren gegen ihn anstrengen. Rechtsexperten rechnen bei einer Verurteilung in den USA mit einer langen Haftstrafe.
Bankman-Fried hatte, wie kein anderer, den Aufstieg von Kryptowährungen hin zu einer vermeintlich seriösen Investition verkörpert. Anfang November brach das Geschäftskonstrukt jedoch zusammen.
Es wurde bekannt, dass FTX seine Kundengelder hauptsächlich in einer eigens ausgegebenen Krypto-Währung ohne Gegenwert hielt. Am 11. November meldete das Unternehmen Konkurs an, was die Krypto-Welt erschütterte.
Insolvenzverwalter wirft FTX Inkompetenz vor
Der FTX-Insolvenzverwalter, John Ray, folgerte, dass «eine sehr kleine Gruppe von äusserst unerfahrenen und ungebildeten Personen» alle wichtigen Entscheidungen traf.
«Noch nie in meiner Laufbahn habe ich ein derartiges Versagen der Unternehmenskontrollen auf allen Ebenen einer Organisation erlebt. Angefangen beim Fehlen von Jahresabschlüssen bis hin zum völligen Fehlen jeglicher interner Kontrollen oder einer wie auch immer gearteten Unternehmensführung.» Das sagte Ray bei einer US-Kongressanhörung.