George Floyd: Ex-Polizist Derek Chauvin zweites Mal verurteilt
Der bereits inhaftierte weisse Ex-Polizist Derek Chauvin wurde in den USA erneut verurteilt. Vor zwei Jahren hatte er den Afroamerikaner George Floyd getötet.
Das Wichtigste in Kürze
- Der George-Floyd-Mörder Derek Chauvin wurde erneut verurteilt.
- Er bekannte sich schuldig, die Bürgerrechte von Floyd verletzt zu haben.
- In Minnesota wurde der Ex-Polizist deshalb zu weiteren 21 Jahren Haft verurteilt.
Die Richter des Bundesgerichtes im US-Bundesstaat Minnesota verurteilte Derek Chauvin am Donnerstag zu 21 Jahren Haft. In einem separaten Bundesverfahren bekannte sich der 46-Jährige schuldig, im Mai 2020 die Bürgerrechte des Afroamerikaners verletzt zu haben. Chauvin sitzt bereits im Gefängnis. Das, nachdem er 2021 wegen Mordes zweiten Grades an Floyd zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden war.
Der wegen Falschgeldvorwürfen festgenommene Afroamerikaner Floyd war am 25. Mai 2020 in Minneapolis bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen.
Videos von Passanten dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten. Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals. Währenddessen flehte dieser immer wieder, ihn atmen zu lassen.
Floyds Tod wühlte die USA auf und löste eine Welle an Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt aus. Es waren die grössten Bürgerrechtsproteste der vergangenen Jahrzehnte in den USA.
Fall George Floyd: Chauvin bekannte sich schuldig
Chauvin hatte sich bereits im Dezember vergangenen Jahres im Rahmen eines bundesgerichtlichen Vergleichs schuldig bekannt. Er habe Floyd vorsätzlich seiner verfassungsmässigen Rechte beraubt. Auch gab er zu, bei einem Einsatz im September 2017 gegen ein 14-jähriges Kind mit unverhältnismässiger Gewalt vorgegangen zu sein.
Mit seinem Schuldbekenntnis hatte er ein weiteres langwieriges Verfahren abgewendet, allerdings eine längere Haftstrafe in Kauf genommen: Denn eine Freilassung auf Bewährung nach einer Verurteilung im Bundesstaat Minnesota ist leichter möglich als nach einer Verurteilung auf Bundesebene. Chauvin dürfte mit dem neuen Urteil also insgesamt mehr Zeit hinter Gittern verbringen.
«Derek Chauvin hat seinen Eid, die Unantastbarkeit des Lebens hochzuhalten, gebrochen. Das, als er George Floyd kaltblütig das Leben nahm und ein 14-jähriges Kind gewaltsam angriff», sagte Andrew Luger. Er ist der Staatsanwalt in Minnesota. Chauvins Handlungen stellten einen schwerwiegenden Missbrauch der polizeilichen Autorität und eine klare Verletzung der Bürgerrechte dieser Menschen dar.