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Gericht hebt Telegram-Sperre in Brasilien auf

Keystone-SDA
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Brasilien,

Zwei Tage lang war Telegram in Brasilien gesperrt. Nun hat der oberste Gerichtshof des Landes die Sperre aufgehoben.

Telegram
Das Telegram-Logo auf dem Bildschirm eines Smartphones. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Telegram wurde in Brasilien zwei Tage wegen Verstössen gesperrt.
  • Nun kann die Plattform laut dem obersten Gerichtshof wieder benutzt werden.

Rund zwei Tage nach der landesweiten Sperrung von Telegram hat Brasiliens oberster Gerichtshof die Sperre aufgehoben. Es waren Verstösse des Messengerdiensts gegen frühere Justizentscheidungen aufgetaucht. Die Vorgaben des Gerichts seien erfüllt worden, hiess es in einer Mitteilung des Gerichts in Brasília am Sonntagabend (Ortszeit).

Inácio Lula da Silva
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro wird gegen Luiz Inácio Lula da Silva kandidieren. - dpa

Demnach habe Telegram nun einen legalen Vertreter in Brasilien bestimmt und Massnahmen im Kampf gegen die Desinformation ergriffen. Dies, indem es etwa die 100 beliebtesten Kanäle in dem Land überwachen will. Zudem wurde der Zeitung «O Globo» zufolge auch eine Nachricht des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gelöscht. In dieser hatte er eine geheime Ermittlung der Bundespolizei öffentlich gemacht.

Telegram als Werbe-Plattform

Vor der Präsidentschaftswahl im Oktober greifen der rechtsgerichtete Staatschef, seine Söhne, Minister und Berater verstärkt auf Telegram zurück. Damit bringen sie ihre politischen Botschaften unters Volk. Bolsonaro will sich bei der Wahl eine weitere Amtszeit sichern. Eine Telegram-Sperre hätte die Kommunikation mit seiner Anhängerschaft erschwert.

Die Entscheidung des Richters Alexandre de Moraes, die auf ein Gesuch der Bundespolizei zurückging, hatte Bolsonaro aufgebracht. Er bezeichnete diese bei einer Veranstaltung als «inakzeptabel». «Er konnte nicht zwei oder drei Leute erreichen, die seiner Meinung nach aus Telegram verbannt werden sollten. Deshalb hat er es auf 70 Millionen Menschen abgesehen», wetterte Bolsonaro.

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