Goldpreis auf Rekordhoch: Trump befeuert Rally mit Zollängsten
Der Goldpreis erreicht neue Höchststände. Experten sehen Donald Trumps drohende Importzölle als treibende Kraft hinter den massiven Goldlieferungen in die USA.
![Goldpreis](https://c.nau.ch/i/0wqxa/900/goldpreis.jpg)
Der Goldpreis klettert auf nie dagewesene Höhen. In dieser Woche wurde die Feinunze Gold für 2882 Dollar (rund 2622 Franken) gehandelt, wie die «ARD Tagesschau» berichtet. Marktbeobachter führen den Preisanstieg auf die Furcht vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China zurück.
Doch der wahre Grund für die Rally scheint laut «ARD Tagesschau» ein anderer zu sein. Vor allem die Angst vor möglichen US-Importzöllen auf Gold unter Donald Trump treibt den Goldpreis in die Höhe.
![Trump Einfluss Goldpreis](https://c.nau.ch/i/2m3wzL/900/trump-einfluss-goldpreis.jpg)
Obwohl Trump Gold in seinen Zollplänen nicht erwähnt hat, reicht das Risiko aus, um massive Goldlieferungen nach New York anzukurbeln.
Schweiz liefert tonnenweise Gold in die USA
Die Auswirkungen dieser Ängste zeigen sich deutlich in den Handelsströmen. Die Schweiz hat allein im Dezember 64 Tonnen Gold in die USA geliefert.
«Offenbar erfolgen diese Einlieferungen aus Sorge davor, dass auch auf Goldlieferungen in die USA ein Einfuhrzoll erhoben werden könnte». Das erklärt Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank, dazu.
Goldbestände an COMEX
Gleichzeitig steigen die Goldlagerbestände an der New Yorker Terminbörse COMEX rasant an. Im Dezember erhöhten sich diese um 123 Tonnen, im Januar kamen weitere 290 Tonnen hinzu.
![Goldbarren Goldpreis](https://c.nau.ch/i/LxyvpA/900/goldbarren-goldpreis.jpg)
Dies sind die höchsten monatlichen Zuflüsse seit dem Höhepunkt der Corona-Pandemie im Mai 2020.
Preisunterschiede zwischen New York und London
Ein weiterer Faktor, der die Goldverlagerung antreibt, sind die Preisunterschiede zwischen New York und London. An der COMEX werden Gold-Futures mit einem kräftigen Aufschlag gegenüber dem Londoner Markt gehandelt.
Zeitweise betrug dieser Aufschlag bis zu 60 Dollar (rund 55 Franken) pro Feinunze für Gold-Juni-Kontrakte, wie «ARD» berichtet. Diese Preisdifferenz macht es für institutionelle Anleger profitabel, Gold von London nach New York zu verlagern.
Das führt zu Verzögerungen bei der Goldausgabe in London. Dort sind die Wartezeiten für die Auslieferung von wenigen Tagen auf bis zu acht Wochen angestiegen.
Goldpreis: Ausblick
Experten sehen weiteres Potenzial für den Goldpreis. Jörg Scherer, Charttechnikexperte bei HSBC, hält einen Anstieg auf 3000 Dollar (rund 2729 Franken) für möglich.
Auch Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest teilt diese Einschätzung. Nach Erreichen dieser Marke könnte die Rally jedoch eine Pause einlegen.