Helikopter notlandet in New York auf Gebäude - Pilot stirbt

Simon Binz
Simon Binz, DPA

USA,

In New York versucht ein Helikopter, auf einem Hochhausdach notzulanden. Dabei bricht ein Feuer aus, der Pilot stirbt. Böse Erinnerungen an 9/11 werden wach.

Helikopter Absturz New York
Bei dem Helikopter Absturz in New York kam der Pilot ums Leben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montagnachmittag (Ortszeit) ist ein Helikopter auf ein Hochhaus in Manhattan gestürzt.
  • Offenbar versuchte der Pilot auf dem Dach des Gebäudes notzulanden, ein Feuer brach aus.
  • Dabei soll der Pilot ums Leben gekommen sein, Zeugen berichten von Erschütterungen.

Am Montagnachmittag (Ortszeit) geriet New York in Angst und Schrecken. Ein Helikopter stürzte auf das Dach eines Hochhauses und fing Feuer. Die Einsatzkräfte und Bürger wurden sofort in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Viele fühlten sich an die Anschläge vom 11. September 2001 erinnert.

Andrew Cuomo, der Gouverneur von New York erklärte: «Als New Yorker hat man aufgrund 9/11 ein gewisses Level einer posttraumatischen Belastungsstörung». Sobald man ein fliegendes Objekt in ein Gebäude donnern höre, «gehen meine Gedanken dorthin, wo sie von jedem New Yorker gehen», so Cuomo.

Zum Glück konnte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio an diesem Montagnachmittag schnell Entwarnung geben. «Es gibt keine Hinweise darauf, dass dies ein Akt des Terrors war», sagte er bei einer improvisierten Pressekonferenz am Unglücksort nahe des Times Squares. Allerdings, so de Blasio, sei die Ostküstenmetropole womöglich an einer grösseren Katastrophe vorbeigeschrammt. Was war genau geschehen?

Helikopter versuchte auf Dach notzulanden

Ein Helikopter war gemäss Polizeichef James O'Neill nicht weit entfernt vom Unglücksort (34. Strasse ) aus gestartet. Nur elf Minuten später sei er dann in das 54-stöckige Bürogebäude zwischen der 51. und 52. Strasse gestürzt.

Der Helikopter habe versucht, auf dem Hochhausdach notzulanden. Dabei sei ein Feuer ausgebrochen, das die Feuerwehr nach eigenen Angaben aber wieder löschen konnte. Die Polizei sperrte die Strassen um den Unglücksort ab. Hunderte Rettungskräfte waren im Einsatz.

Glücklicherweise seien beim Absturz keine Trümmerteile auf die Strasse gefallen. Der Pilot überlebte das Manöver nicht, die Flugaufsichtsbehörde FAA teilte mit, dass sonst niemand an Bord gewesen sei.

Zeugen berichten von «Erdbeben»

Der 59-jährige Nathan Hutton arbeitet in einer Bank in dem betroffenen Hochhaus. «Wir haben den Aufprall gespürt», sagte er vor Reportern.

«Wir haben gespürt, als der Hubschrauber das Gebäude traf.» Das sei gegen 13.35 Uhr gewesen. «Wir dachten, es wäre etwas wie ein Erdbeben». Zwei Minuten später sei ein Alarm losgegangen.

Die Mitarbeiter seien aufgefordert worden, das Gebäude zu verlassen, dabei aber nicht die Aufzüge zu nehmen, sagte Hutton. Die Menschen im Gebäude hätten sich über die Feuertreppe in Sicherheit gebracht.

Im Treppenhaus hätten sie Rauch gerochen. «Als wir in die Lobby kamen, sahen wir Feuerwehrleute und Polizisten.» Sie hätten sie energisch dazu aufgefordert, das Gebäude sofort zu verlassen.

Was war mit Pilot los?

Zum Zeitpunkt des Absturzes hingen die Wolken so tief über Manhattan, dass die Spitzen der Wolkenkratzer nicht zu erkennen waren. Dass der Pilot bei der schlechten Sicht und strömendem Regen überhaupt abgehoben war, bezeichnete Bürgermeister Bill de Blasio als «unberechenbare Handlung».

De Blasio scheint davon auszugehen, dass der Pilot selbst massgeblich für den Unfall verantwortlich ist. Er habe ein im Internet zirkulierendes Video gesehen, das einen unberechenbar fliegenden Helikopter zeige, sagte der Bürgermeister zu CNN. «Es sah einfach nicht danach aus, dass es ein mechanisches Problem auf seiner Route gegeben hätte.»

De Blasio sagte, man wisse jedoch noch nicht, ob der Pilot persönliche Probleme gehabt habe. «Es könnte etwas Persönliches sein, es könnte etwas gewesen sein, was seine Psyche beeinflusste oder, sie wissen schon, Substanzen».

Noch wisse man aber nichts Genaues. Ersten Erkenntnissen zufolge habe der Pilot als erfahren gegolten. Vornehmlich habe er Geschäftsleute geflogen. Auch vor dem Absturz habe er offenbar auch einen Flug gehabt, bei dem alles normal abgelaufen sei.

Pilot flog merkwürdige Route

Merkwürdig sei dabei auch die eingeschlagene Route des Helikopters gewesen. Dieser hatte auf seinem Weg in Richtung Südspitze Manhattans scheinbar eine Kehrtwende gemacht und sei zurück über das Zentrum der Stadt geflogen.

Dafür hätte er laut de Blasio aber eine Genehmigung des Flughafen La Guardia gebraucht, vor allem auch, weil sich dort der streng abgeriegelte Trump Tower befindet. «Bislang, und das sind vorläufige Informationen, haben wir keine Hinweise darauf, dass dieser Pilot um Erlaubnis gebeten hat.»

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