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Studie: Wirkstoff Remdesivir verkürzt Behandlungsdauer von Covid-Patienten

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USA,

Bei der Suche nach einem Medikament gegen das neuartige Coronavirus haben US-Wissenschaftler erfolgversprechende Ergebnisse präsentiert: In einer klinischen Studie verkürzte das antivirale Mittel Remdesivir die Genesungsdauer von Covid-19-Patienten um rund 30 Prozent, wie das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) am Mittwoch mitteilte.

Gilead Sciences
Antivirales Mittel Remdesivir - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Andere Untersuchung sieht dagegen keine Wirksamkeit von antiviralem Mittel.

NIAID-Chef Anthony Fauci sprach von einem «klaren, signifikanten, positiven Effekt». Weniger eindeutig war aber der Einfluss auf die Sterblichkeit.

An der klinischen Studie nahmen 1063 Covid-19-Patienten in den USA, in Europa und Asien teil. Sie erhielten entweder das vom US-Pharmakonzern Gilead hergestellte Mittel Remdesivir, das ursprünglich gegen Ebola entwickelt wurde, oder ein Placebo.

Laut den vorläufigen Studienergebnissen benötigten mit Remdesivir behandelte Patienten im Mittelwert elf Tage bis zur Genesung. Patienten, die ein Placebo erhielten, benötigten dagegen 15 Tage. Das zeige, dass das Medikament das neuartige Coronavirus «blockieren» könne, sagte Virologe Fauci, der US-Präsident Donald Trump im Kampf gegen die Pandemie berät. Trump sprach von «sehr positiven» Ergebnissen.

Der Epidemiologe Peter Horby von der Oxford-Universität in Grossbritannien erklärte, zunächst müssten die vollständigen Ergebnisse abgewartet werden. Sollten sich die ersten Zahlen aber bestätigen, wäre dies «ein fantastisches Ergebnis und eine grossartige Neuigkeit für den Kampf gegen Covid-19».

Weniger eindeutig ist die Studie in der Frage, ob das Mittel auch die Sterblichkeit von Patienten senken kann. Bei Patienten, die Remdesivir erhielten, lag die Sterblichkeit bei acht Prozent. In der Kontrollgruppe betrug die Sterblichkeit 11,6 Prozent. Der Unterschied ist zu gering, um ihn eindeutig dem Medikament zuzuschreiben.

Remdesivir dringt in Viren ein und verhindert damit ihre Vermehrung. Der Pharmakonzern Gilead testet den Wirkstoff gegen Krankheiten wie Ebola, Marburg, Mers and Sars. Offiziell als Medikament zugelassen ist Remdesivir bislang aber nicht. Sein Einsatz gegen die Lungenerkrankung Covid-19 könnte nun aber über klinische Studien hinaus ausgeweitet werden.

Allerdings veröffentlichte das Fachmagazin «The Lancet» am Mittwoch eine Studie aus China, wonach Remdesivir bei der Behandlung von Covid-19 nicht wirksam ist. Es gebe keinen «statistisch signifikanten klinischen Nutzen». Weder beschleunige das Mittel im Vergleich zu einem Placebo den Heilungsprozess, noch senke es die Sterblichkeitsrate von Patienten. Die Studienautoren verwiesen allerdings auf die geringere Zahl von nur 237 Versuchsteilnehmern.

Die «Financial Times» hatte bereits vergangene Woche über die China-Studie berichtet. Die Zeitung berief sich auf eine Zusammenfassung der Studie, die offenbar aus Versehen kurzzeitig auf der Website der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu sehen war.

Gilead hatte diese Darstellung der Studienergebnisse zurückgewiesen. Die Studie sei wegen geringer Beteiligung vorzeitig beendet worden und daher statistisch nicht signifikant. US-Virologe Fauci sagte am Mittwoch ebenfalls, die Studie aus China sei «nicht adäquat».

Weltweit sind schon mehr als 225.000 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Im Kampf gegen die Pandemie werden mehrere Medikamente getestet, unter anderem die Malaria-Mittel Hydroxychloroquin und Chloroquin. Ausserdem wird mit Hochdruck an Impfstoffen gearbeitet.

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