Im Kriegs-Chat: So verächtlich spricht Trumps Kabinett über Europa
Der brisante Chat-Leak erschüttert die US-Regierung: Die Signal-Nachrichten enthüllen Absprachen über Militärschläge – und die US-Verachtung für Europa.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Chat-Leak der US-Regierung zeigt, wie Trumps Kabinett über Europa denkt.
- Verteidigungsminister Hegseth bezeichnet Europas «Trittbrettfahrerei» als «erbärmlich».
- Forderungen nach Entlassungen und Untersuchungen werden laut.
Der Chat-Leak der US-Regierung wirft weiter hohe Wellen. Der Chefreaktor von «The Atlantic» wurde versehentlich in einen Signal-Chat mit hochrangigen Regierungsmitgliedern aufgenommen. Ein Riesen-Fehler!
Mit dabei: Vize-Präsident J.D. Vance, Armee-Chef Pete Hegseth, Aussenminister Marco Rubio oder Trumps Sicherheitsberater Mike Waltz.
Verachtung gegenüber Europa
Im Chat wurde der Angriff auf die Huthi-Miliz im Jemen geplant – und Verachtung gegenüber Europa zum Ausdruck gebracht!
In einer der Signal-Nachrichten äussert Vance seinen Unmut über die Militärschläge gegen die Huthi-Stellungen im Jemen. «Ich hasse es einfach, Europa schon wieder aus der Patsche zu helfen», schreibt er.
Verteidigungsminister Hegseth antwortet: «Ich teile deine Verachtung für Europas Trittbrettfahrerei voll und ganz. Es ist ERBÄRMLICH.»
Sicherheitsberater Waltz unterstreicht: «Auf Wunsch des Präsidenten arbeiten wir (...) daran, die Kosten zu berechnen und sie den Europäern aufzubürden.»
Nach den erfolgreichen ersten Luftschlägen auf die Huthi-Miliz wurde im Chat mit Emojis gefeiert.

Das Leck dieser sensiblen Nachrichten löst nun eine schwere Krise im Weissen Haus aus. Offenbar war es Waltz, der den Chefredaktor von «The Atlantic» versehentlich zur privaten Chat-Gruppe hinzufügte.
Eine Quelle aus der Regierung sagte gegenüber «Politico»: «Alle im Weissen Haus sind sich in einem Punkt einig: Mike Waltz ist ein verdammter Idiot.»
Gibt es Konsequenzen für Mike Waltz?
Nun werden Forderungen nach seiner Entlassung laut. Mehrere Offizielle verlangen eine Untersuchung, um zu klären, wie es zu diesem fatalen Sicherheitsverstoss kommen konnte.
Der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, fordert eine offizielle Untersuchung. Er bezeichnete den Vorfall als «einen der krassesten Verstösse gegen die militärische Geheimhaltung seit langer Zeit».
Selbst unter Republikanern wächst die Wut. Der Kongressabgeordnete Don Beyer fordert: «Es müssen Köpfe rollen.»