In Venezuela nimmt Geheimdienst Guaidó-Vertrauten fest

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In Venezuela wurde ein Vertrauter von Guaidó festgenommen. Die Verhaftung löst internationale Proteste aus.

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Edgar Zambrano und Juan Guadio in Parlament. Zambrano wurde vom Geheimdienst verhaftet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Edgar Zambrano, ein Vertrauter von Juan Guaidó, wurde festgenommen.
  • Der Geheimdienst hat sein Auto umstellt und anschliessend abgeschleppt.

Im Machtkampf in Venezuela ist ein Vertrauter des selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó festgenommen worden.

Verhaftet wurde der Vizepräsident der von der Opposition dominierten Nationalversammlung, Edgar Zambrano. Er wurde am Mittwoch in der Hauptstadt Caracas von Beamten des Geheimdienstes festgenommen. Er hatte den gescheiterten Umsturzversuch vor gut einer Woche unterstützt. Die EU, die USA und mehrere lateinamerikanische Länder kritisierten die Festnahme scharf.

Auto wurde umstellt und abgeschleppt

Zambranos Auto wurde vor der Parteizentrale seiner Partei Acción Democrática (Demokratische Aktion) von Agenten des Inlandsgeheimdienstes Sebin umstellt. Das schrieb der Oppositionspolitiker kurz vor seiner Festnahme im Onlinedienst Twitter. Als er sich geweigert habe auszusteigen, hätten sie einen Abschleppwagen geholt und ihn so «direkt» in die Geheimdienstzentrale Helicoide gebracht. Diese dient auch als Gefängnis.

Oppositionsführer Guaidó, der Präsident der Nationalversammlung ist, verurteilte die Festnahme seines Stellvertreters. «Wir warnen das Volk Venezuela und die internationale Gemeinschaft: Das Regime hat den ersten Vize-Präsidenten (der Nationalversammlung) entführt», schrieb Guaidó bei Twitter. Damit versuche die Regierung des linksnationalistischen Staatschefs Nicolás Maduro, «die Kraft zu zerstören, die alle Venezolaner vertritt». Dies werde aber scheitern.

USA verurteilen Regierung von Venezuela

Die US-Regierung verurteilte Zambranos Festnahme über das Twitter-Konto der geschlossenen US-Botschaft in Venezuela. Sie sei «illegal und unverzeihlich» und drohte mit «Konsequenzen», sollte der Oppositionspolitiker nicht sofort freigelassen werden.

US-Präsident Donald Trump erwähnte Zambrano in einem Tweet zu Venezuela nicht. Er sprach darin allgemein von «schrecklichen» Menschenrechtsverletzungen Maduros. Er versprach, das «grossartige» venezolanische Volk weiter zu unterstützen - «wie lange es auch immer dauern wird».

Die EU kritisierte Zambranos Festnahme als «eine weitere gravierende Verletzung der Verfassung des Landes». Die Aktion sei «politisch motiviert» und ziele darauf ab, «die Nationalversammlung zum Schweigen zu bringen». Das erklärte eine Sprecherin der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini am Donnerstag in Brüssel. Auch Argentinien, Kolumbien, Chile und Peru protestierten gegen Zambranos Festnahme.

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