Eine nagelneue Brücke nahe Miami bricht zusammen, mehrere Menschen sterben. Nun wird bekannt: Ingenieure stuften noch am Tag des Unglücks einen bereits entdeckten Riss als unbedenklich ein.
In der Nähe von Miami ist am Donnerstag eine Brücke eingestürzt.
In der Nähe von Miami ist am Donnerstag eine Brücke eingestürzt. - dpa

Nur Stunden vor dem Einsturz einer Fussgänger-Brücke in Florida hat die Baufirma gegenüber den Behörden erklärt, ein zuvor entdeckter Riss sei ungefährlich. Das geht aus einer Mitteilung der Universität hervor, auf deren Gelände die Brücke stand. Während eines zweistündigen Treffens hätten die Ingenieure über den Riss gesprochen und seien zu dem Schluss gekommen, es gebe keine Sicherheitsbedenken. Ob der Riss den Überweg kollabieren liess, war noch unklar, die Ursache wurde am Wochenende noch untersucht.

Die 53 Meter lange Brücke nahe der Metropole Miami war am Donnerstag zusammengebrochen und auf eine darunterliegende siebenspurige Strasse gestürzt. Dabei begrub sie mehrere Autos unter sich. Sechs Menschen kamen ums Leben. Fünf von ihnen wurden nach Medienberichten am Samstag aus den zerquetschten Fahrzeugen geborgen, ein weiteres Opfer war bereits am Donnerstag in einem Krankenhaus gestorben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag stürzte in den USA in der Nähe von Miami eine Brücke ein.
  • Dabei kamen sechs Menschen ums Leben.
  • Vor dem Einsturz zeigten sich Ingenieure unbesorgt über Risse in der Brücke.
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Zwei Tage vor dem Einsturz und den Beratungen der Ingenieure hatte es auch eine telefonische Warnung vor Rissen gegeben, die allerdings ungehört blieb. Das teilte Floridas Transportbehörde mit. Ein Ingenieur habe versucht, einen Mitarbeiter der Behörde über seine Beobachtung zu informieren. Da der Sachbearbeiter nicht im Büro gewesen sei, habe der Ingenieur eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Er wies laut einer von der Behörde veröffentlichten Mitschrift auf «einige Risse am nördlichen Ende der Brücke» hin, stufte diese aber als «nicht relevant aus Sicht der Sicherheit» ein.

Die Transportbehörde gibt in ihrer Mitteilung an, die Nachricht sei erst nach dem Unglück abgehört worden, erwähnt allerdings nicht das Treffen mit den Ingenieuren am Tag des Unglücks. Unklar blieb zunächst, ob die Warnungen dieselben Risse betrafen.

Sorgen über Risse

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