Iran: US-Präsident Trump kündigt Atomgespräche an
Die Diskussionen um das Atomprogramm des Iran bleiben ein zentraler Konfliktpunkt für US-Präsident Donald Trump. Nun kündigt er baldige Gespräche an.

US-Präsident Donald Trump plant überraschend ein Treffen mit dem Iran, das am Samstag stattfinden soll. Die Ankündigung erfolgte laut «Spiegel» während eines Gesprächs mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu im Weissen Haus.
Trump sprach von «direkten Gesprächen». Dem widersprach jedoch der iranische Aussenminister Abbas Araghchi.

Auf der Plattform X betonte er, es handle sich um «indirekte» Verhandlungen auf hoher Ebene in Oman. Dabei sollen Vermittler zwischen den Parteien kommunizieren.
Erste direkte Kontakte mit dem Iran seit Trumps Amtsübernahme
Laut iranischen Staatsmedien sollen Araghchi, der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Omans Aussenminister Badr Albusaidi die Gesprächsrunde leiten. Es wäre der erste direkte Austausch hochrangiger Vertreter beider Länder seit rund sieben Jahren.

«Der Ball liegt auf Amerikas Seite», kommentierte Araghchi auf X. Der Iran zeigt sich bislang wenig kompromissbereit, während der Druck auf das Land wächst.
Eine schwere Wirtschaftskrise, geschwächte Verbündete wie Hamas oder Hisbollah sowie israelische Angriffe auf iranische Atomanlagen belasten die Position des Landes.
Trumps Ton wird schärfer
Trump verschärfte zuletzt den Ton und warnte vor „massiven Bombardierungen“, falls keine Einigung zustande komme. «Der Iran wird in grosser Gefahr sein, wenn die Verhandlungen nicht erfolgreich verlaufen», zitiert ihn «DW».
Gleichzeitig betonte er, eine diplomatische Lösung sei vorzuziehen. Ein Scheitern der Gespräche wäre «ein sehr schlechter Tag» für beide Seiten.
Israels Regierungschef Netanjahu unterstützte diese Haltung.
Gescheiterter Atomdeal und aktuelle Eskalation
Trump betonte erneut, der Iran dürfe keine Atomwaffen besitzen, und verwies auf die gescheiterte Politik des 2015er Atomabkommens. 2018 war Trump aus dem Wiener Abkommen ausgetreten, das Irans Urananreicherung begrenzen und Sanktionen aufheben sollte.
Daraufhin nahm Teheran die Urananreicherung auf bis zu 60 Prozent wieder auf. Ein Schritt, der international Kritik auslöste, obwohl die Schwelle für waffenfähiges Material (90 Prozent) noch nicht erreicht ist.
Irans Präsident Massud Peseschkian lehnt in der Vergangenheit direkte Gespräche mit den USA weiterhin ab.