Iran vor Atomgesprächen offen für amerikanische Investoren
Iran hat sich offen für amerikanische Investitionen gezeigt – vor den Gesprächen über das Atomprogramm.

Kurz vor den bilateralen Gesprächen über das iranische Atomprogramm hat sich die Regierung in Teheran überraschend offen für Investitionen aus den USA gezeigt. «Ich bin jede Woche mehrfach beim Obersten Führer (Ajatollah Ali Chamenei). Er hat keinerlei Einwände gegen amerikanische Investoren im Land», sagte Präsident Massud Peseschkian laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
«Was wir ablehnen, sind Verschwörungen, Umsturzversuche und die falschen politischen Massnahmen, die sie verfolgen.» Am Samstag will der Iran mit Aussenminister Abbas Araghtschi im Golfstaat Oman indirekte Gespräche mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff führen. Damit kommt erstmals nach Jahren wieder Schwung in die festgefahrenen Gespräche über Irans Atomprogramm.
Gesprächsthema: Das Nuklearprogramm
Mit Blick auf die Gespräche kündigte Teheran an, ausschliesslich über Fragen rund um das Atomprogramm sprechen zu wollen. «Das einzige Thema ist das Nuklearprogramm, nämlich Transparenz und die Gewährleistung der friedlichen Natur des iranischen Nuklearprogramms im Gegenzug für die Aufhebung der ungerechten Sanktionen», sagte Araghtschi laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna.
In seiner ersten Amtszeit war US-Präsident Donald Trump 2018 einseitig aus dem Wiener Atompakt ausgestiegen, der Irans Nuklearprogramm einschränken und im Gegenzug Sanktionen aufheben sollte. Danach hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens.
Iran: Keine Schwäche zeigen
Die USA sollten nicht den Fehler machen, Iran für schwach zu halten, sagte Sejed-Dschalal Firusabadi, Professor an der Allameh-Tabatabai-Universität, dem staatlichen Rundfunk. «Wenn das Ziel der Verhandlungen von Beginn an die vollständige Demontage des iranischen Atomprogramms sein soll, kommt diese Form von Vereinbarung für Iran nicht infrage.»
Seit der Islamischen Revolution von 1979 gelten die USA als Erzfeind der iranischen Staatsspitze. Noch im selben Jahr besetzten Studierende die US-Botschaft in Teheran – ein Ereignis, das zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen führte.