Jeffrey Epstein: Malerin von Clinton-Portrait wusste nichts davon

Das Bild ging gestern um die Welt: Auf einem Gemälde sitzt Bill Clinton in einem Sessel im Oval Office, trägt dabei Frauenkleider, und zeigt auf den Betrachter. Eben dieses Bild soll in Manhattan im Haus des Multimillionärs Jeffrey Epstein gehangen sein.

Das bizarre Portrait heisst «Parsing Bill» und stammt von Petrina Ryan-Kleid. Doch offenbar hat die australisch-amerikanische Künstlerin gar nicht gewusst, dass Jeffrey Epstein im Besitz ihres Werkes war.

«Im Rahmen meiner Masterarbeit an der New Yorker Academy of Art habe ich Bilder der Präsidenten Clinton und Bush gemalt. Diese wurden anschliessend an einer Spendeaktion der Schule an einen Besucher verkauft», erklärt sie der «New York Post».

Sie hätte damals keine Ahnung gehabt, wer der Käufer sei. «Ich war gestern vollkommen überrascht, als ich erfuhr, dass es in Epsteins Haus gelandet sei.»

Quellen behaupten, Jeffrey Epstein habe das Bild an einer Stelle aufgehängt, wo es alle hätten sehen können. «Sobald man das Haus betrat, sah man das Portrait in einem Raum auf der rechten Seite. Jeder, der es sah, musste lachen», erklärt eine der Quellen der «New York Post».

Das Clinton-Portrait sei eines von vielen bizarren Kunstwerken in Epsteins Haus gewesen. Unter anderem habe er eine Schaufensterpuppe in einem Hochzeitskleid an der Decke aufgehängt.

Jeffrey Epstein und Bill Clinton waren einst Freunde. Clinton hatte den Milliardär zu seiner Zeit ins Weisse Haus eingeladen und war auch mehrfach mit dessen Privatjet geflogen.

Seit die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen publik wurden, hatte sich Bill Clinton von dem Financier distanziert. Das Clinton-Büro teilte im vergangenen Monat mit, der Demokrat habe nichts von Epsteins Verbrechen gewusst. Er sei auch nie auf dessen Insel gewesen.

Der Multimillionär beging vor knapp einer Woche im Gefängnis mutmasslich Suizid. Er war wegen mutmasslichen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger inhaftiert.