Kamala Harris wird gefeiert – so will Trump das jetzt ändern
Kamala Harris sieht sich bislang wenig Kritik ausgesetzt. Donald Trump und sein Team wollen das nun ändern – mit verschiedenen Strategien.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen gibt es in den US-Wahlen neues Feuer.
- Kamala Harris soll nun für die Demokraten kandidieren. Bislang wird sie gefeiert.
- Donald Trump und sein Team wollen sie nun aber in ein dunkles Licht rücken.
In einer Zeit beispielloser politischer Unruhen in den USA erlebt Kamala Harris eine bemerkenswert ruhige Phase. Tony Fabrizio, der Meinungsforscher von Donald Trump, nennt es laut BBC gar eine «Harris-Hochzeitsreise».
Es herrsche ein Zustand, in dem positive Presse und Energie sich vereinen und der Demokratin einen Schub verleihen.
Zunächst wurden die Republikaner von der historischen Ankündigung von Joe Biden überrascht. Nun richten die Republikaner ihre Angriffe vor den US-Wahlen auf die neue mutmassliche Kandidatin aus.
Mit diesen drei Strategien will Trump Kamala Harris laut der BBC jetzt attackieren.
1. Kamala Harris als «radikale» Linke darstellen
Die Schwierigkeiten von Kamala Harris gescheiterter Kampagne für die demokratische Präsidentschaftsnominierung 2020 sind gut dokumentiert. Sie umfassen eine unklare Botschaft, interne Unstimmigkeiten und eine Kandidatin, die zu peinlichen Interviews und Fehltritten neigte.
Währenddessen vollzog sie einen scharfen Linksschwenk, um mehr im Einklang mit den demokratischen Vorwählern zu stehen. Das könnte nun eine gewisse Angriffsfläche bieten, schreibt die Zeitung.
Donald Trump hat jetzt schon ein Video veröffentlicht, in dem er Harris als «Radikale» betitelt. Im Clip werden diverse Vorstösse vorgestellt, die sie zu dieser Zeit unterstützte.
Auch Elon Musk hat auf seiner Plattform X Kamala Harris als «woke» dargestellt. So machte er sich über ein Video lustig, in dem sie sich selbst genau beschrieb und ihre Pronomen nannte.
Was er dabei nicht erwähnte: So stellten sich bei dem Anlass alle Teilnehmenden vor. Gedacht war die Beschreibung als Unterstützung für die anwesenden Blinden.
2. Harris mit Biden in Verbindung bringen
Umfragen zeigen, dass die Biden-Kampagne seit Monaten ins Stocken geraten ist. Seine Einwanderungspolitik war unbeliebt und trotz einer sich erholenden Wirtschaft gaben ihm die Wähler die Schuld an höheren Preisen.
Für die BBC ist klar: Harris wird als Vizepräsidentin zumindest teilweise an der Gesamtbilanz der aktuellen Regierung hängen – zum Guten oder zum Schlechten.
Die Republikaner versuchen bereits jetzt, ihr das Einwanderungsproblem anzuhängen. So bezeichnen sie sie als «Grenzzarin» – eine ungenaue, aber schädliche Charakterisierung.
3. Ihre Jahre als Staatsanwältin angreifen
In ihrer ersten öffentlichen Veranstaltung für die US-Wahlen griff Kamala Harris Ex-Präsident Trump scharf an. Sie betonte, dass sie als Staatsanwältin und Generalstaatsanwältin von Kalifornien gegen «Täter aller Art» vorgegangen sei.
Zur Erinnerung: Donald Trump ist selbst ein verurteilter Straftäter.
Die Trump-Kampagne zeigt bereits Anzeichen dafür, wie sie reagieren könnte. Sie greifen sie dafür an, zu hart gewesen zu sein. Insbesondere gegenüber schwarzen Männern wegen Drogendelikten. Dies ist ein Versuch, die Unterstützung von ihrer Wähler-Basis zu untergraben.
Vor US-Wahlen herrscht Rennen um die Definition von Harris
In seinem Memo sagte Trump-Meinungsforscher Fabrizio, dass Kamala Harris «nicht ändern kann, wer sie ist oder was sie getan hat».
Er versprach, dass die Wähler sie bald als Bidens «Partnerin und Co-Pilotin» sehen. Zudem sollen sie über ihre «gefährlich liberale Bilanz» erfahren werden.
In den kommenden Wochen wird der Kampf um die Definition von Harris einen langen Weg gehen. Dadurch wird bestimmt, wie die Öffentlichkeit sie sieht, wenn sie im November bei den US-Wahlen zur Urne geht.