Das Verbrechersyndikat «Clan del Golfo» schmuggelt tonnenweise Kokain und rekrutiert aus ehemaligen rechten Paramilitärs. Die kürzlich ausgehandelte Waffenruhe mit Kolumbiens Regierung dauert nicht an.
Ein Polizeihubschrauber landet während einer Vernichtungsaktion auf einer Kokaplantage in Tumaco im Südwesten Kolumbiens.
Ein Polizeihubschrauber landet während einer Vernichtungsaktion auf einer Kokaplantage in Tumaco im Südwesten Kolumbiens. - Ivan Valencia/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach mehr als zwei Monaten hat die kolumbianische Regierung den Waffenstillstand mit der mächtigen Drogenbande «Clan del Golfo» (Golf-Clan) ausgesetzt.
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«Ich habe die Sicherheitskräfte angewiesen, alle militärischen Operationen gegen den Golf-Clan zu reaktivieren», schrieb der Präsident des südamerikanischen Landes, Gustavo Petro, auf Twitter. «Wir werden nicht zulassen, dass sie weiterhin Angst und Schrecken in den Gemeinden säen.» Demnach hatte ein Gewehrangriff des Golf-Clans auf Polizeikräfte den Waffenstillstand gebrochen.

Kolumbiens erster linker Präsident hatte Ende vergangenen Jahres mitgeteilt, seine Regierung habe mit mehreren bewaffneten Gruppen eine Waffenruhe bis Ende Juni vereinbart, darunter auch mit dem Golf-Clan.

Der «Clan del Golfo», der seine Mitglieder vor allem aus ehemaligen rechten Paramilitärs rekrutiert, gilt als eine der mächtigsten Drogenorganisationen Kolumbiens, auf deren Konto der tonnenweise Schmuggel vor allem von Kokain nach Mittel- und Nordamerika geht. Den Waffenstillstand mit der linken Guerilla-Organisation ELN suspendierte die Regierung bereits nach wenigen Tagen vorerst wieder.

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Die Sicherheitslage hat sich nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der grössten Rebellengruppe Farc verbessert, Teile des Landes werden aber immer noch von illegalen Gruppen kontrolliert. Ex-Guerillero Petro versprach bereits im Wahlkampf, Gespräche mit allen bewaffneten Gruppen aufzunehmen, um den umfassenden Frieden zu erreichen.

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