Maas kritisiert Trump-Äusserungen zur Briefwahl als «ruchlos»
Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) hat US-Präsident Donald Trump ein ruchloses Verhalten im amerikanischen Wahlkampf vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche Bundesaussenminister Heiko Maas rügt den US-Präsidenten Donald Trump.
- Dieser lege ein ruchloses Verhalten im Wahlkampf an den Tag.
- Trump motivierte seine Anhänger erst kürzlich zum Wahlbetrug.
Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) hat US-Präsident Donald Trump ein ruchloses Verhalten im amerikanischen Wahlkampf vorgeworfen.
Trump hatte Briefwähler zum Versuch einer doppelten Stimmabgabe ermutigt - dazu sagte Maas der «Bild am Sonntag»: «Es ist verstörend, dass ein amerikanischer Präsident glaubt, so etwas nötig zu haben.» Er setze auf die Vernunft und den gesunden Menschenverstand der Amerikaner. «Damit der ruchlose Versuch scheitert, Zweifel an der Gültigkeit der Wahl zu säen, um später eine Wahlniederlage nicht zu akzeptieren.»
Trump legt einen Wahlbetrug nahe
Trump hatte Briefwählern bei der Präsidentenwahl im November zum Versuch nahegelegt, zusätzlich auch im Wahllokal abzustimmen. Sollte das Briefwahl-System so gut funktionieren, wie angegeben, «dann werden sie nicht in der Lage dazu sein», argumentierte Trump. Dieser wollte mit seinem Vorstoss auf das angebliche Betrugspotenzial bei der Briefwahl hinweisen, gegen die er seit Wochen Sturm läuft.
Mehrere Bundesstaaten betonten, dass eine doppelte Stimmabgabe illegal wäre. Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany bestritt, dass der Präsident zu einer Rechtsverletzung aufgerufen habe. Experten widersprechen Trumps wiederholter Behauptung, wonach Briefwahl Betrug Vorschub leistet. Trump hat dafür selber keine Belege präsentiert.