Maduro droht Oppositionsführer Guaidó in Venezuela mit Festnahme
Sobald es einen gerichtlichen Beschluss gebe, werde der venezolanische Interimspräsident Juan Guaidó festgenommen, kündigte der Präsident Nicolás Maduro an.
Das Wichtigste in Kürze
- Präsident Nicolás Maduro kündigte an, Interimspräsident Juan Guaidó festzunehmen.
- Er wartet nur noch auf den gerichtlichen Beschluss.
- Juan Guaidó kehrte von einer dreiwöchigen Auslandsreise zurück.
Der venezolanische Interimspräsident Juan Guaidó wird festgenommen, sobald es einen gerichtlichen Beschluss dafür gebe. Dies hat der sozialistische Präsident Nicolás Maduro angekündigt.
Auf die Frage eines US-Reporters bei einer Pressekonferenz in Caracas am Freitag antwortete der autoritär regierende Maduro: «Am Tag, an dem die Gerichte der Republik eine entsprechende Anordnung erlassen, geht er ins Gefängnis, seien Sie sicher»
«Dieser Tag ist noch nicht gekommen. Aber er wird kommen.» Guaidó werde wegen all der Delikte, die er begangen habe, festgenommen werden.
Auseinandersetzungen am Flughafen
Juan Guaidó war am Dienstag nach einer dreiwöchigen Auslandsreise nach Venezuela zurückgekehrt. Dabei kam es in dem Flughafen von Caracas zu Auseinandersetzungen zwischen oppositionellen Abgeordneten und Unterstützern der sozialistischen Regierung. Aber Guaidó konnte einreisen.
Trotz eines Ausreiseverbotes verliess er im Januar seine Heimat und war nach Kolumbien, Europa und in die Vereinigten Staaten gereist. Es war bereits die zweite Auslandsreise, die er trotz Verbots unternommen hatte. Allerdings war Guaidós Onkel am Airport festgenommen worden, nachdem er mit dem selbst ernannten Interimspräsidenten zurückgekommen war.
Die USA hatten Maduro gewarnt, dass es «sehr bedeutende Konsequenzen» geben werde, falls Guaidó bei der Rückkehr zu Schaden käme. Der Parlamentschef hatte sich vor gut einem Jahr zum Interimspräsidenten erklärt und Maduro damit offen herausgefordert.
Maduro international isoliert
Rund 60 Länder, darunter Deutschland, haben ihn mittlerweile als legitimen Übergangsstaatschef anerkannt. Allerdings kann er sich in Venezuela bislang nicht durchsetzen.
Maduro hingegen ist international weitgehend isoliert, hält sich aber mit Hilfe des Militärs weiter an der Macht. Die humanitäre Lage in dem Land mit den weltgrössten Erdölreserven ist katastrophal. 4,5 Millionen der gut 30 Millionen Venezolaner haben das Land bereits verlassen.