Medien: Drogenkartell übergibt Entführer von US-Bürgern in Mexiko
Nach der Entführung von vier US-Amerikanern hat ein mexikanisches Drogenkartell die Verantwortlichen ausgeliefert. Sie hätten auf eigene Faust gehandelt.

Das Wichtigste in Kürze
- In Mexiko waren vier US-Amerikaner entführt und zwei von ihnen getötet worden.
- Auf die Verantwortlichen wurde eine Belohnung von 50'000 US-Dollar ausgesetzt.
- Nun hat ein Drogenkartell die mutmasslichen Täter gefesselt an die Polizei ausgeliefert.
- Die fünf Männer hätten auf eigene Faust gehandelt.
In Mexiko hat ein Drogenkartell die mutmasslichen Täter übergeben, die vier US-Bürger entführt und zwei von ihnen getötet haben sollen.
Die fünf an den Händen gefesselten Männer seien an der Stelle der Entführung in der nordöstlichen Grenzstadt Matamoros gefunden worden. Dies berichteten örtliche Medien am Donnerstag. Das Golfkartell habe auch eine Entschuldigungsnachricht hinterlassen. Eine offizielle Mitteilung gab es zunächst nicht.
«Wir haben entschieden, die Verantwortlichen zu übergeben, die ... aus eigenem Antrieb und aus Disziplinlosigkeit gehandelt haben.» Dies hiess es auf der handgeschriebenen Botschaft, die auf der Frontscheibe eines Pick-ups lag. Die Gruppe greife keine Unschuldigen an, solche Fehler sollten auch nicht wieder vorkommen, hiess es weiter.
US-Bürger entführt und getötet
Die US-Amerikaner waren am Freitag in Matamoros im Bundesstaat Tamaulipas aus noch ungeklärten Gründen von Bewaffneten angegriffen und entführt worden. Zwei von ihnen wurden am Dienstag lebend in einer Holzhütte gefunden, die beiden anderen wurden getötet. Auch eine mexikanische Frau kam bei dem Vorfall durch eine verirrte Kugel ums Leben. Die US-Bürger waren nach Angaben von Familienangehörigen für eine kosmetische Operation über die Grenze gefahren.
Nach der Entführung waren die Täter stark unter Druck geraten. Die US-Bundespolizei FBI setzte eine Belohnung von 50'000 US-Dollar (46'800 Euro) für Informationen aus.
Die mexikanische Regierung entsandte 200 zusätzliche Soldaten und 100 Nationalgardisten nach Matamoros. Ein Verdächtiger wurde bisher festgenommen. Die Ermittlungen dauern an.