Mehr als eine Million Coronavirus-Infektionen weltweit

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USA,

Drei Monate nach Bekanntwerden der ersten Corona-Infektionen in China steigt die Zahl der nachgewiesenen Fälle weltweit auf mehr als eine Million. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Im Fokus stehen inzwischen längst andere Länder als China.

Männer mit Mundschutzmasken am Eingang des Friedhofs «Jardines de la Esperanza» in der Hafenstadt Guayaquil in Ecuador. Foto: Marcos Pin Mendez/dpa
Männer mit Mundschutzmasken am Eingang des Friedhofs «Jardines de la Esperanza» in der Hafenstadt Guayaquil in Ecuador. Foto: Marcos Pin Mendez/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus hat die Marke von einer Million weltweit überschritten.

Das geht aus aktuellen Zahlen der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität von Donnerstag (Ortszeit) hervor.

An der Lungenkrankheit Covid-19, die das vor drei Monaten praktisch noch völlig unbekannte Virus Sars-CoV-2 auslösen kann, starben demnach bislang weltweit mehr als 51.000 Menschen.

Die Dunkelziffer dürfte bei Fallzahlen und Totenzahlen hoch sein, sagen Wissenschaftler. Zum einen hängt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen davon ab, wie viele Menschen überhaupt getestet werden. Praktisch kein Land der Welt hat genügend Tests und Laborkapazitäten zur Auswertung. Zudem haben manche Länder spät mit dem Testen angefangen oder setzen bewusst auf eine selektive Teststrategie. Zum anderen dürften viele Menschen mit Vorerkrankungen oder im hohen Alter durch die Virusinfektion gestorben sein, ohne dass Ärzte das zu dem Zeitpunkt erkannt hatten oder prüfen konnten.

Deutschland hat zwar laut den Zahlen der Johns-Hopkins-Universität nach den USA, Italien, Spanien und China die höchste Zahl nachgewiesener Infektionen. Mehr als 84.000 waren es bis Donnerstag. Die Zahl der Todesopfer in Deutschland ist aber gemessen an der Gesamtzahl der nachgewiesen Infektionen oder gemessen an der Bevölkerungszahl mit mehr als 1000 ausgesprochen niedrig. Experten führen das auf gute Vorsorge, gute Krankenhauspflege und die Tatsache zurück, dass sich in Deutschland offenbar zunächst eher jüngere Menschen infizierten, bei denen die Krankheit oft milder verläuft.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, äusserte sich alarmiert. «Ich bin zu Beginn des vierten Monats seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie über die rapide Steigerung der Fälle und die globale Ausbreitung der Infektion tief besorgt», sagte er am Mittwochabend. «Die Zahl der Todesfälle hat sich in der vergangenen Woche mehr als verdoppelt.»

Die meisten Fälle verzeichnen inzwischen die USA: Mehr als 236.000 Infektionen sind dort laut Johns-Hopkins-Universität inzwischen nachgewiesen. Italien hat mit mindestens 115.000 etwa halb so viele nachgewiesene Infektionen. Allerdings haben die USA auch 327 Millionen Einwohner, fünfeinhalb mal so viele wie Italien (gut 60 Millionen). Knapp dahinter liegt Spanien mit mehr als 110.000 gemeldeten Corona-Fällen. Gemessen an der Grösse der Bevölkerung ist Spanien (gut 46 Millionen) inzwischen härter betroffen als Italien.

Die Werte einzelner Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und erwarteten hohen Dunkelziffer insgesamt nur schwer vergleichen. Zudem hinkt der Vergleich der absoluten Zahlen eben wegen der unterschiedlichen Bevölkerungsgrössen. Gerechnet auf 100.000 Einwohner gibt es in Deutschland mehr nachgewiesene Infektionen als in den USA.

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