Melania Trump: Jetzt kritisieren sie Abtreibungs-Gegner

Die ehemalige First Lady der USA, Melania Trump, sorgt inmitten des Wahlkampfs für Furore: In ihrem Buch «Melania» verteidigt sie das Recht auf Abtreibung. «Warum sollte jemand anderes – als die Frau selbst – die Macht haben zu bestimmen, was sie mit ihrem eigenen Körper macht?», fragt Melania Trump darin.

Damit sorgt sie im konservativen Lager für Empörung. Beispielsweise bei Kristan Hawkins. Sie ist die Präsidentin von Students for Life of America, eine NGO, die das Recht auf Abtreibung verbieten will.

Sie zeigt sich enttäuscht über Melania Trumps Position und bezeichnete diese gegenüber dem US-Portal «Newsweek» als «kaputten Feminismus».

Weiter argumentiert Hawkins auf X (vormals Twitter): Die Unterstützung von Abtreibungen durch die ehemalige First Lady stehe im Widerspruch zum katholischen Glauben: «Sie liegt falsch. Ich werde ihr Buch nicht kaufen.»

Die Memoiren von Melania Trump, die am 8. Oktober veröffentlicht werden, kommen wenige Wochen vor den Wahlen auf den Markt.

Interessant: Mit ihren Ansichten widerspricht sie der Partei von Ehemann Donald Trump. Er selbst hatte immer Schwierigkeiten, eine klare Haltung einzunehmen.

Als Präsident ernannte er aber drei konservative Richter zum Obersten Gerichtshof der USA. Sie stimmten 2022 für die Aufhebung von Roe v. Wade. Das Urteil des Supreme Court aus dem Jahr 1973 sprach Frauen landesweit ein Recht auf Abtreibung zu.

Dies hat in einigen Staaten zu einem vollständigen Verbot oder einer Einschränkung von Abtreibungen geführt.

In Rennen um das Präsidentenamt tritt Donald Trump gegen die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris an. Harris setzt sich stark für das Recht auf Abtreibung ein. Dieses Thema ist auch bei den Wählerinnen und Wählern sehr präsent.

Eine aktuelle Umfrage von Reuters/Ipsos zeigt: Eine Mehrheit (61 Prozent) der Amerikanerinnen und Amerikaner möchte den Zugang zur Abtreibung schützen oder ausweiten.

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung von Melania Trumps Buch sieht Abtreibungsgegnerin Hawkins als Problem. Denn die Botschaft von Donald Trump an seine Pro-Life-Wähler könnte mit den Aussagen von Melania untergraben werden. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dies auf das Wahlergebnis haben wird.