Facebook

Meta beendet Zusammenarbeit mit Faktenprüfern in den USA

Keystone-SDA
Keystone-SDA

USA,

Der Facebook-Konzern Meta beendet in den USA die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern. Etliche Beschränkungen bei Themen wie Migration sollen aufgehoben werden.

meta zuckerberg
Zuckerberg bei Enthüllung des neuen Logos von Meta im Oktober 2021. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Meta will seine Moderation von Online-Inhalten ändern.
  • Mark Zuckerberg kündigt an, man wolle neue Schwerpunkte setzen.
  • Um «die Wahrnehmung von Befangenheit zu reduzieren», wird das Moderationsteam verlegt.

Der Facebook-Konzern Meta hat umfassende Änderungen bei der Moderation von Online-Inhalten angekündigt. Gründer Mark Zuckerberg begründete dies in einem bei Facebook veröffentlichten Video mit der Notwendigkeit, nach Jahren kontroverser Debatten über Online-Inhalte und deren Regulierung neue Schwerpunkte zu setzen.

Die jüngsten US-Präsidentschaftswahlen hätten dabei einen «kulturellen Wendepunkt» markiert, erklärte Zuckerberg. «Wir werden zu unseren Wurzeln zurückkehren, Fehler reduzieren, unsere Regelwerke vereinfachen und die freie Meinungsäusserung auf unseren Plattformen wiederherstellen.»

Inhaltsrichtlinien sollen vereinfacht werden

Dafür werde der Konzern – zunächst in den USA – die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern beenden und ein System ähnlich den «Community Notes» von X einführen. Seit 2016 setzt Meta auf ein Faktencheck-System, das unabhängige Organisationen in zahlreichen Ländern und Sprachen einbindet.

Ausserdem ist Zuckerberg zufolge geplant, die Inhaltsrichtlinien zu vereinfachen und etliche Beschränkungen bei Themen wie Migration und Geschlechterfragen aufzuheben, da diese laut Zuckerberg «nicht mehr im Einklang mit der öffentlichen Meinung» stünden.

Auch die Durchsetzung der Regeln solle demnach reformiert werden: Geringfügige Verstösse würden künftig erst nach Nutzerbeschwerden geprüft, und Algorithmen sollen nur bei einer höheren Schwelle eingreifen. Zusätzlich wolle Meta politische und gesellschaftliche Themen wieder stärker in den Fokus rücken.

Moderationsteam wird verlegt

Ein weiterer Schritt sei die Verlagerung der Moderationsteams von Kalifornien nach Texas, um «die Wahrnehmung von Befangenheit zu reduzieren». Ausserdem plane Meta, gemeinsam mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, «gegen Regierungen weltweit» vorzugehen, «die amerikanischen Unternehmen angreifen und darauf drängen, mehr zu zensieren» – auch in Europa. Die Neuausrichtung betreffe Facebook, Instagram und Threads.

Die angekündigten Änderungen erfolgen vor dem Hintergrund einer ideologischen Neuausrichtung innerhalb der Führungsetage des Konzerns. Passend zum bevorstehenden Machtwechsel in Washington hat der Konzern Joel Kaplan – einen ehemaligen Mitarbeiter des republikanischen Ex-Präsidenten George W. Bush – zum neuen Politik-Chef ernannt.

Nutzt du Facebook?

Beobachter sehen in diesen Massnahmen eine Reaktion auf die jahrelange republikanische Kritik an der Moderationspolitik und einen Versuch, das belastete Verhältnis zu Trump zu verbessern. Dieser hatte Facebook im Wahlkampf als «Feind des Volkes» bezeichnet und Zuckerberg scharf attackiert.

Kommentare

User #1246 (nicht angemeldet)

Was soll daran schlecht sein, Wahrheitsministerien zu schliessen?

User #2046 (nicht angemeldet)

Verständlich, wenn man sich mal darum gekümmert hat, von wem die "Faktenprüfer" finanziert wurden

Weiterlesen

Meta
1 Interaktionen
Massnahmen
Mark Zuckerberg Meta Facebook
4 Interaktionen
«Dankbar»
KSA
Pollenplage

MEHR IN NEWS

Umweltskandal
Schienennetz
Deutsche Bahn
Flüchtlinge auf Boot
Migrationsroute
Asylgesuche
11 Interaktionen
Rückgang

MEHR FACEBOOK

Muttermilch
18 Interaktionen
«Kann versterben»
facebook
Neue Funktion
meta
3 Interaktionen
Dennoch mit Gewinn

MEHR AUS USA

J.D. Vance
10 Interaktionen
Laut JD Vance
harry potter
5 Interaktionen
«Harry Potter»
John Lithgow
TV-Serie
-
35 Interaktionen
«Angewidert»