Migranten in Mexiko sind zunehmend Gewalt ausgesetzt
Die Flüchtlinge an Mexikos Grenze sind immer mehr Gewalt ausgesetzt. Dies berichtet die Organisation Ärzte ohne Grenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Südgrenze der USA warten mehrere Tausend Flüchtlinge auf eine mögliche Einreise.
- Die USA erschweren jedoch den Menschen einen Zugang zu Asyl.
Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat das Vorgehen der USA gegen mittelamerikanische Migranten an der Grenze zu Mexiko kritisiert. Die USA erschwerten den Menschen einen Zugang zu Asyl, wodurch diese in Mexiko festsässen und zunehmend Gewalt ausgesetzt seien, erklärte die Organisation heute Freitag in einer Mitteilung. «Sie zu zwingen, in Mexiko zu bleiben, ist unmenschlich und illegal», sagte der MSF-Landeskoordinator in dem lateinamerikanischen Land, Sergio Martín. «Sie sehen sich gezwungen, sich für Wochen oder gar Monate unter prekären Bedingungen in Mexiko aufzuhalten», erklärte die Ärzte-Organisation.
Derzeit harren allein in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana mehrere Tausend Migranten aus. Sie fliehen vor Gewalt und Armut in Zentralamerika und hoffen auf Asyl in den USA. Die US-Grenzschutzbehörde bearbeitet jedoch pro Tag nur einige Dutzend Anträge, die Wartezeit für die Menschen kann sich über Monate hinziehen.
MSF erklärte, rund 68 Prozent der von der Organisation behandelten Migranten erlitten eigenen Angaben zufolge bereits auf dem Weg durch Mexiko Gewalt. Sie würden Opfer von Erpressungen, Menschenhandel, Entführungen und Folter durch kriminelle Organisationen, die die Routen kontrollierten. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump möchte die Einwanderer nicht ins Land lassen und den Zugang zu Asyl erschweren. Bei illegalen Grenzübertritten fordert Trump eine «Null-Toleranz»-Politik und schnelle Abschiebungen.