Nur ab 65: US-Experten gegen generelle Corona-Auffrischungsimpfungen
Laut US-Experten rechtfertigen die vorliegenden Daten keine allgemeine Empfehlung für eine dritte Impfung. Für Risikopersonen aber würde sie Sinn machen.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Experten raten von einer allgemeinen Empfehlung für die Booster-Impfung ab.
- Präsident Biden hatte sich aber dafür ausgesprochen.
- Die Experten sehe nur bei Risikopersonen einen Sinn in der Auffrischung.
Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA empfiehlt Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer nur für ältere Menschen und Risikogruppen.
Vorliegende Daten rechtfertigen eine allgemeine Einführung einer dritten Impfdosis für Menschen älter als 16 Jahre nicht. Zu diesem Schluss kam die einflussreiche Gruppe von Wissenschaftlern kam am Freitag nach stundenlanger Diskussion. Für Senioren über 65 und Angehörige von Risikogruppen würde eine dritte Dosis aber Sinn machen, hiess es.
US-Präsident Joe Biden hatte sich angesichts abnehmender Immunität gegen Covid-19 für eine weitere Dosis für alle ausgesprochen, deren Zweitimpfung schon mehr als acht Monate her ist.
WHO fordert Stopp der Booster-Impfungen
Zuletzt hatten aber auch Forscher im Fachmagazin «The Lancet» Zweifel an Corona-Auffrischungsimpfungen für alle geäussert: «Die bisherige Studienlage zeigt keine Notwendigkeit, in Bevölkerungsgruppen mit wirksamer, vollständiger Impfung Booster auf breiter Front zu verabreichen», hiess es dort. Die weltweit noch immer begrenzte Anzahl an Impfdosen könne die meisten Leben retten, wenn sie Menschen zugute käme, die ein erhebliches Risiko einer schweren Erkrankung haben und noch ungeimpft sind.
Hintergrund ist, dass in manchen reichen Ländern über Auffrischungsimpfungen für alle nachgedacht wird, während anderswo noch kaum jemand geimpft ist. Die WHO hatte bereits Anfang August einen vorübergehenden Stopp von Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus gefordert, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten.