Donald Trump feiert Unabhängigkeitstag mit Panzern auf der Mall
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump macht aus dem heutigen Unabhängigkeitstag eine politische Angelegenheit.
- Kritiker stören sich daran, dass die Steuerzahler für die Protz-Parade aufkommen müssen.
- Der US-Präsident hatte 2017 den französischen Nationalfeiertag miterlebt.
- Seither wünschte er sich eine ähnliche Schau für die
Panzer, Soldaten, Feuerwerk: Die US-Hauptstadt Washington hat sich für die umstrittene Feier von Präsident Donald Trump zum Unabhängigkeitstag gewappnet.
Vor dem Lincoln Memorial, wo Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) sprechen wollte, wurden Panzer aufgestellt und riesige Bildschirme installiert.
Donald Trump wollte die Veranstaltung mit dem Motto «Salute to America» nutzen, um das Militär zu ehren. Kritiker warfen ihm vor, die Feierlichkeiten zu politisieren und dem Steuerzahler die Rechnung dafür aufzudrücken.
Kritik stösst auf taube Ohren
Trump zeigte sich davon unbeirrt und pries das Spektakel schon im Vorfeld in den höchsten Tönen. Die Menschen kämen von nah und fern, um an einer der grössten Feierlichkeiten in der Geschichte des Landes teilzunehmen. Das schrieb er am Donnerstagmorgen auf Twitter.
Es werde Überflüge der «modernsten und fortschrittlichsten Flugzeuge der Welt» geben. Möglicherweise werde sogar die «Air Force One» einen niedrigen und lauten Flug über die Menge machen, fügte er hinzu. Es gibt zwei Boeing 747, die zur «Air Force One» werden, wenn der Präsident darin reist.
Die Demokraten hatten in den vergangenen Tagen scharfe Kritik an dem Konzept der Feierlichkeiten geübt. Trumps Ego sei so gross, dass er in einem verzweifelten Schrei nach Aufmerksamkeit eine Wahlkampfveranstaltung zum 4. Juli abhalte, und jeder wisse das, schrieb der demokratische Fraktionschef im Senat, Chuck Schumer, auf Twitter.
Donald Trump macht sich Frankreich zum Vorbild
Trump hatte Kritik an den Kosten der Schau zuvor zurückgewiesen. Diese seien sehr gering im Vergleich zu dem, was es wert sei, schrieb er am Mittwoch auf Twitter. Die Gesamtkosten sind bislang nicht bekannt.
Nachdem Trump 2017 beim französischen Nationalfeiertag eine Militärparade beobachtet hatte, wünschte er sich eine solche auch in Washington. Die «Washington Post» berichtete, die Kosten dafür seien auf rund 92 Millionen Dollar geschätzt worden. Die Pläne seien gestoppt worden, als die Kosten bekannt geworden seien.
Es ist ungewöhnlich, dass der Präsident sich auf der National Mall in Washington am Unabhängigkeitstag an die Bevölkerung wendet.
Die Veranstaltung ist eigentlich unpolitisch. Schon im Februar hatte Trump in einer Twitter-Nachricht an seine Anhänger geprahlt. Die Feier werde «eine der grössten Zusammenkünfte in der Geschichte Washingtons» werden – inklusive «einer Ansprache Ihres Lieblingspräsidenten, mir».