Porsche drohen neue US-Sammelklagen wegen Abgas-Manipulationen
Porsche soll Anklagen zufolge bei Abgaswerten von Benzinern getrickst haben. Nun drohen dem deutschen Sportwagenbauer Sammelklagen aus den USA.

Das Wichtigste in Kürze
- Dem Sportwagenbauer Porsche drohen Sammelklagen aus den USA.
- Den Vorwürfen zufolge soll bei Abgaswerten von Benzinern getrickst worden sein.
- Insgesamt sind gut 100'000 Autos von den Manipulationen betroffen.
Der deutsche Sportwagenbauer Porsche und sein Mutterkonzern Volkswagen sind erneut wegen angeblicher Abgas-Manipulationen ins Visier von US-Klägern geraten. In den vergangenen Wochen starteten unter anderen die Anwaltsfirmen Hagens Berman und Lieff Cabraser neue Verfahren gegen den Konzern. Beide Kanzleien sind auf Sammelklagen spezialisiert und waren bereits treibende Kräfte beim milliardenschweren «Dieselgate»-Vergleich.

Die neuen Klagen stützen sich massgeblich auf Informationen aus Medienberichten des Nachrichtenmagazins und des «Business Insider». Darüber berichtete am Donnerstag zunächst der «Spiegel». Demnach sollen interne Porsche-Ermittlungen einen Verdacht erhärtet haben, dass bei Abgaswerten von Benzinern getrickst worden sei. Anfang Oktober bestätigte die Staatsanwaltschaft Stuttgart, Ermittlungen im Zusammenhang damit aufgenommen zu haben.
100'000 Autos von Porsche betroffen
Porsche erklärte auf Nachfrage, die Behörden selbst über die Themen informiert zu haben und weiter mit ihnen zu kooperieren. Es gehe um Sachverhalte, die mehrere Jahre in der Vergangenheit lägen und nach derzeitigem Kenntnisstand nicht die aktuelle Fahrzeugproduktion beträfen. Zu den einzelnen Klagen in den USA könne man sich aufgrund des laufenden Verfahrens nicht weiter äussern. Das hiess es weiter in der Stellungnahme.

Den Klagen zufolge sind in den USA gut 100'000 Porsches der Modelle Panamera und 9/11 betroffen. Diese sollen zwischen 2007 und 2017 stattgefunden haben.
Die Erfolgsaussichten der Klagen sind im aktuellen Stadium schwer einzuschätzen. In den USA fackeln Anwaltskanzleien nicht lange mit Sammelklagen gegen Unternehmen, häufig versanden diese jedoch auch im Rechtssystem. Im Januar sollen in San Francisco die ersten Gerichtsanhörungen zu den Fällen stattfinden.