Prominente Republikanerin: Kann mich nicht hinter Trump stellen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

USA,

Eine prominente Kritikerin von Ex-Präsident Donald Trump schliesst einen Austritt aus der republikanischen Partei nicht öffentlich aus.

Lisa Murkowski im September 2020
Lisa Murkowski im September 2020 - POOL/AFP/Archiv

«Ich steuere durch einige sehr interessante politische Zeiten. Belassen wir es einfach dabei», sagte die Senatorin Lisa Murkowski auf die Frage eines CNN-Journalisten, ob sie sich vorstellen könne, parteiunabhängige Politikerin zu werden. «Ich bedaure, dass unsere Partei anscheinend zu einer Partei von Donald Trump wird», sagte die 66 Jahre alte Senatorin aus dem US-Bundesstaat Alaska. Sie könne sich auf keinen Fall hinter Trump stellen.

Trump will bei der Präsidentenwahl im November für die Republikaner ins Rennen gehen. Die Kandidatur hat er sicher, offiziell gekürt wird der Präsidentschaftskandidat aber erst im Sommer. Murkowski gilt als eher moderat. Sie gehörte zu sieben Republikanern, die nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 im Senat für eine Amtsenthebung Trumps gestimmt hatten. Was damals passiert sei, könne man nicht verteidigen, betonte Murkowski nun erneut.

Kritik auch von Ronna McDaniel

Auch die ehemalige Vorsitzende der republikanischen Partei (RNC), Ronna McDaniel, fand am Wochenende in einem TV-Interview überraschend kritische Worte. Der Sturm auf Kapitol sei «inakzeptabel». Er repräsentiere nicht ihre Partei und nicht die USA. Auf die Frage, warum sie als Parteivorsitzende nicht derart kritische Worte gefunden habe, antwortete McDaniel: «Als RNC-Vorsitzende muss man sich für das ganze Team einsetzen. Jetzt kann ich ein bisschen mehr ich selbst sein.»

Ende Februar hatten McDaniel und ihr Co-Vorsitzender ihren Rücktritt erklärt. Trump hatte bereits zuvor seine Schwiegertochter Lara Trump für den Posten vorgeschlagen und McDaniels Arbeit kritisiert. Lara Trump hat mittlerweile als Co-Vorsitzende übernommen. Das RNC organisiert unter anderem den Nominierungsparteitag, bei dem die Delegierten nach den Vorwahlen formal den republikanischen Präsidentschaftskandidaten küren.

Die offenen kritischen Worte von Murkowski und McDaniel sind zwar bemerkenswert. Sie ändern aber nichts daran, dass eine Mehrheit der Republikaner fest hinter Trump steht. Kritikerinnen und Kritiker des 77-Jährigen sind von der Partei geschasst worden. So verlor etwa Liz Cheney ihre Führungsrolle innerhalb der Partei und schliesslich auch ihren Sitz im Repräsentantenhaus.

Kommentare

User #4588 (nicht angemeldet)

Dann würde ich mich vorne an stellen 😉

User #2737 (nicht angemeldet)

Zeit für eine neue Partei der Vernunft in den USA? Wäre wirklich zu wünschen. Diese Geriatrie-Veranstaltungen sind ja nicht mehr auszuhalten.

Weiterlesen

Donald Trump, US-Präsident, hält seine Rede zum Amtsantritt.
1 Interaktionen
Studie besagt
trump
116 Interaktionen
«Schockiert»
Ron DeSantis
39 Interaktionen
Republikaner-Zoff
Gesundheit Aargau
3 Interaktionen
Gesundheit Aargau

MEHR IN NEWS

festnahme
Festnahme in Arbon TG
Handschellen
Kanton Zürich
Schule
St. Gallen

MEHR AUS USA

Nach Kurssprung
Dmytro Kuleba
1 Interaktionen
Meinung
Kravitz
Rockstar