Protestierende Polizisten haben in Haiti das Hauptquartier der Armee angegriffen. Dabei wurde mindestens ein Soldat getötet. Es gebe zudem Dutzende Verletzte.
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Bewaffnete Polizisten demonstrierten am Sonntag in Haiti gegen ihre Lohn- und Arbeitsbedingungen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Haiti haben protestierende Polizisten das Hauptquartier der Armee attackiert.
  • Mindestens eine Person wurde dabei getötet, Dutzende weitere verletzt.
  • Der Protest der Sicherheitskräfte richtet sich gegen ihre Lohn- und Arbeitsbedingungen.
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In Haiti haben protestierende Polizisten das Hauptquartier der Armee angegriffen und dabei mindestens einen Soldaten getötet. Ein weiterer Soldat sei bei der Attacke am Sonntag in der Hauptstadt Port-au-Prince verletzt worden. Das teilte das Verteidigungsministerium des Karibikstaats mit. Haitis Polizisten fordern seit Monaten bessere Arbeitsbedingungen.

Nach Angaben von Krankenhausmitarbeitern wurde bei den Konfrontationen auch ein Polizist getötet. Dutzende Menschen seien verletzt der Nachrichtenagentur AFP gesagt. Das Hauptquartier werde mit Sturmgewehren, Brandsätzen und Tränengas attackiert. Die Soldaten schossen seinen Angaben zufolge zurück.

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Protestierende Polizisten in Haiti. - keystone

Die Regierung von Präsident Jovenel Moïse sagte den Karneval ab. Damit solle möglichem weiterem Blutvergiessen vorgebeugt werden, hiess es. Am Samstag hatte die Regierung vergeblich versucht die Krise zu entschärfen. Sie hatte Sozialmassnahmen zugunsten von Polizisten und deren Familien angekündigt.

Haiti leidet an Folgen von Erdbeben

So soll ein Entschädigungsfonds für die Hinterbliebenen von Beamten eingerichtet werden, die ihr Leben im Dienst verloren haben. Auch soll es einen Fonds geben, aus dem Versicherungen für Polizeibeamte finanziert werden.

Haitis Polizisten wollen insbesondere eine Gewerkschaft gründen, um besser mit der Polizeiführung verhandeln zu können. Bei Protesten vor einigen Tagen blockierten Polizisten Strassen und setzten Autos in Brand.

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Vor zehn Jahren kam es in Haiti zu einem schweren Erdbeben. - AFP/Archiv

Haiti gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Karibikstaat leidet immer noch an den Folgen des Erdbebens vom 12. Januar 2010.

Damals kamen mehr als 200'000 Menschen ums Leben. Mehr als 1,5 Millionen Haitianer wurden obdachlos.

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