Republikaner werfen Biden Wortbruch bei Afghanistan-Abzug vor
Die Republikaner im US-Senat haben US-Präsident Joe Biden bei der Evakuierungsmission in Afghanistan Wortbruch vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Dem US-Präsidenten Joe Biden wird Wortbruch vorgeworfen.
- Er soll versprochen haben, die Truppen erst nach der Evakuierung aller abzuziehen.
- Auch nach dem Ende der Evakuierungsmission sind noch Amerikaner in Afghanistan.
Die Republikaner im US-Senat haben US-Präsident Joe Biden bei der Evakuierungsmission in Afghanistan Wortbruch vorgeworfen. Der Minderheitsführer der Republikaner in der Parlamentskammer, Mitch McConnell, schrieb am Dienstag auf Twitter, der Demokrat Biden habe versprochen, die US-Truppen nicht abzuziehen, bevor nicht alle Amerikaner ausser Landes gebracht worden seien.
«Er hat dieses Versprechen gebrochen und die Amerikaner und unsere afghanischen Partner im Stich gelassen.» Die letzten US-Soldaten hatten Kabul in der Nacht zu Dienstag (Ortszeit) verlassen. Damit endete auch die militärische Evakuierungsmission.
Auch nach dem Ende der Evakuierungsmission sind noch Amerikaner in Afghanistan, die das Land verlassen wollen.
USA will schutzsuchenden Afghanen weiter helfen
US-Aussenminister Antony Blinken war am Montagabend davon ausgegangen, dass ihre Zahl «unter 200, wahrscheinlich näher an 100» liege. Blinken betonte, die US-Regierung werde sich weiterhin bemühen, sie ausser Landes zu bekommen. Man werde auch weiter daran arbeiten, schutzsuchenden Afghanen zu helfen, die mit den USA zusammengearbeitet haben.
McConnell kritisierte, dass Biden die US-Truppen vollständig aus Afghanistan abgezogen hat. Dieser Schritt «hat zu einer humanitären Katastrophe geführt und die Terroristen ermutigt», schrieb der Senator. Mit dem Abzug der letzten US-Truppen endete nach fast 20 Jahren der internationale Einsatz in Afghanistan. Dort herrschen inzwischen wieder die Taliban - also jene Islamisten, deren Regime durch den US-geführten Einsatz Ende 2001 gestürzt wurde.