Richard Branson

Richard Branson eröffnet den Wettlauf der Milliardäre im All

Keystone-SDA
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Argentinien,

Während des Kalten Krieges lieferten sich die USA und die Sowjetunion einen Wettlauf ums All. Nun messen sich die Milliardäre Richard Branson und Jeff Bezos.

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Der britische Milliardär Sir Richard Branson. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Richard Branson will am kommenden Sonntag ins All fliegen.
  • Amazon-Gründer Jeff Bezos hebt erst neun Tage darauf ab.

Jetzt wetteifern zwei charismatische Milliardäre darum, wer von ihnen als erster in den Weltraum startet: der britische Unternehmer und Abenteurer Richard Branson und Amazon-Gründer Jeff Bezos.

Richard Branson hat die Nase vorn und will am Sonntag ins All starten, genau neun Tage vor Bezos. Neben der Erfüllung von persönlichen Träumen wollen die beiden einen potenziell höchst lukrativen Zukunftsmarkt erschliessen: den Weltraumtourismus.

Branson soll bei dem Testflug des Raumfliegers «VSS Unity» seines Weltraumunternehmens Virgin Galactic als «Missions-Spezialist» dabei sein. Eine etwas hochtrabende Beschreibung: Im Grunde wird der 70-Jährige testen, wie sich der Ausflug ins All anfühlt und was daran noch verbessert werden kann.

Bezos
Jeff Bezos und die Mondlandefähre «Blue Moon». - dpa

Der umtriebige Geschäftsmann hat sich gewissermassen an Bezos vorbei gedrängelt. Dieser hatte Anfang Juni angekündigt, am 20. Juli beim ersten bemannten Flug seines Raumfahrtunternehmens Blue Origin mit an Bord zu sein.

Anfang Juli kündigte dann Richard Branson seinen eigenen Weltraumflug für den 11. Juli an, wohlgemerkt «abhängig vom Wetter und von technischen Überprüfungen».

Richard Branson ist nicht der erste Weltraumtourist

Ob es ihm darum ging, dem reichsten Mann der Welt zuvorzukommen, sei dahingestellt. Der von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagene Unternehmer hat aber schon in den vergangenen Jahren immer wieder angekündigt, bald ins All fliegen zu wollen.

Die ersten Weltraumtouristen sind Branson und Bezos freilich nicht. Diesen Titel trägt der US-Unternehmer Dennis Tito, der 2001 mit einer russischen Sojus-Rakete zur Internationalen Raumstation gebracht wurde.

Richard Branson
Richard Branson mit einem Modell seines Raumschiffs. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Branson und Bezos wollen nun aber mit eigenen Systemen ins All fliegen und setzen dabei auf unterschiedliche Konzepte. Bei Virgin Galactic wird der Raumflieger «VSS Unity» zunächst vom Bundesstaat New Mexico aus in 15 Kilometer Höhe gebracht. Er klinkt sich dann aus und fliegt auf eine Höhe von rund 90 Kilometern. In den USA liegt die offizielle Grenze zum All bei 80 Kilometern.

Einige Minuten Schwerelosigkeit

Blue Origin bietet einen Flug mit dem «New Shepard» an, benannt nach Alan Shepard, dem ersten US-Astronauten im All. Eine in Texas startende Trägerrakete bringt eine futuristische Passagierkapsel ins All. Die Kapsel wird eine Höhe von rund 100 Kilometern und damit die Kármán-Linie erreichen, sprich die Grenze zum Weltraum.

Bei allen Unterschieden, das Ziel ist bei beiden Missionen gleich: einige Minuten Schwerelosigkeit und ein Blick auf die Erdkrümmung. «Ich glaube fest daran, dass das Weltall uns allen gehört», erklärte Richard Branson kürzlich. Er und Bezos setzen darauf, dass viele Menschen bereit sind, für diese Erfahrung viel Geld hinzulegen.

Blue Origin
Blue Origin plant seinen ersten bemannten Raumflug mit Jeff Bezos an Bord. - AFP

Und schon der erste Flug von Blue Origin gibt ihnen Recht: Bei einer Online-Auktion zahlte ein bislang unbekannter Bieter ganze 28 Millionen Dollar, um am 20. Juli dabei zu sein. Bezos wird ausserdem seinen Bruder Mark und als Ehrengast die 82-jährige US-Pilotin Wally Funk mit ins All nehmen. Der 57-jährige Amazon-Gründer hatte kürzlich die operative Leitung des Online-Riesen abgegeben und hat jetzt mehr Zeit für sein Steckenpferd Raumfahrt.

Im Rennen ums All sind Jeff Bezos und Richard Branson nicht die einzigen Milliardäre. Tesla-Gründer Elon Musk steht mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX an der Spitze und hat schon Astronauten zur ISS gebracht. Auch Musk will zahlungskräftigen Touristen einen Ausflug ins All ermöglichen - und peilt dabei das Jahresende als Termin an.

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