Russische Agentin soll aus US-Haft entlassen werden
Maria Butina soll freikommen. Die Russin wurde in den USA wegen Agententätigkeit zu einer Haftstrafe verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im April wurde Maria Butina wegen Agententätigkeit zu 18 Monaten Haft verurteilt.
- Nun soll die Russin wieder auf freien Fuss kommen.
- Sie hat stets beteuert, nur für den amerikanisch-russischen Frieden gehandelt zu haben.
Die in den USA wegen Agententätigkeit verurteilte Russin Maria Butina soll am Freitag aus dem Gefängnis entlassen werden. Nach Angaben ihres Anwalts vom Mittwoch will die 30-Jährige dann nach Russland zurückkehren.
Butina hatte sich im Dezember 2018 schuldig bekannt, als illegaler, nicht registrierter Agent gearbeitet zu haben, obwohl sie keine direkten Verbindungen zu russischen Geheimdiensten hatte. Sie war im April zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Angerechnet wurde ihr die Zeit, die sie nach ihrer Festnahme im Juli 2018 in Haft gesessen hatte – deswegen kommt sie nun frei.
Butina ist die bisher einzige russische Staatsbürgerin, die aufgrund der weitverzweigten Ermittlungen zu verdeckter russischer Einflussnahme auf die US-Politik der vergangenen Jahre verurteilt worden war. Sie hatte enge Kontakte zur US-Waffenlobby NRA geknüpft und auch in hochrangigen Kreisen der Republikanischen Partei von Präsident Donald Trump verkehrt. Butina wurde später von Sonderermittler Robert Mueller verhört, der fast zwei Jahre lang die mutmasslichen russischen Einmischungen in die US-Präsidentenwahl 2016 untersuchte.
Viel Aufmerksamkeit
Butina beteuerte stets, sie habe sich lediglich für bessere Beziehungen zwischen den USA und Russland einsetzen wollen. In einem Interview mit dem Sender NPR sprach sie von «ziviler Diplomatie»: Sie liebe ihr Heimatland und die USA und wolle «Frieden schaffen».
Der Fall der jungen Russin erregte in den USA viel Aufmerksamkeit, auch wegen ihrer schillernden Erscheinung. Die rothaarige Frau posierte auf Fotos in den Online-Netzwerken mit Schnellfeuergewehren und anderem Schiessgerät, auf manchen trug sie dazu einen Cowboyhut. Die russische Regierung bezeichnete Butina als «politische Gefangene» und forderte ihre Freilassung.
Butina war mit einem Studentenvisum eingereist und in Washington immatrikuliert. Die US-Bundespolizei FBI hielt das Studium für eine Tarnung der Agententätigkeit.